Geburtshilfe Frauenheilkd 2019; 79(08): 888
DOI: 10.1055/s-0039-1693896
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das BRandO Biology and Outcome (BiO)-Projekt – eine Registerstudie zum biologischen Erkrankungsprofil und klinischen Verlauf bei Mamma- und Ovarialkarzinomen (BReast and Ovarian Cancer)

A de Gregorio
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinik Ulm
,
G Nagel
2   Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Universität Ulm
,
D Rothenbacher
2   Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Universität Ulm
,
P Möller
3   Institut für Pathologie, Universitätsklinik Ulm
,
A Rempen
4   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Diakonieklinikum, Schwäbisch-Hall
,
E Schlicht
5   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Kliniken Ostalb, Mutlangen
,
S Fritz
6   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Sanaklinikum Biberach
,
F Flock
7   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Memmingen
,
R Felberbaum
8   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Kempten
,
TWP Friedl
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinik Ulm
,
F Thiel
9   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Alb-Fils Klinik Göppingen
,
T Kühn
10   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Esslingen
,
P Kuhn
11   Comprehensive Cancer Center Ulm, Universitätsklinik Ulm
,
M Tzschaschel
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinik Ulm
,
W Janni
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinik Ulm
,
L Wiesmüller
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinik Ulm
,
J Huober
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinik Ulm
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
12 August 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Das BRandO-Bio Projekt besteht aus einer klassischen Registerstudie mit einer Biomaterialbank sowie einer epidemiologischen Zusatzbefragung für gynäkologische Tumorpatienten einer definierten geografischen Region. Durch teils wiederholte molekulare Untersuchungen sollen im untersuchten Patientenkollektiv neben Prognose- und Prädiktivmarkern auch Risikopatientinnen mit einer hohen Rezidivwahrscheinlichkeit identifiziert werden.

Methoden:

Daten von über 3000 Patienten mit neu diagnostiziertem Mamma- oder Ovarialkarzinom, sowie seltenen, malignen Ovarialtumoren oder schwangerschafts-assoziierten Neoplasien der Universitätsfrauenklinik Ulm und der teilnehmenden Zentren in der Alb-Allgäu Bodenseeregion werden in einer prospektiven Registerstudie dokumentiert. Zudem werden für translationale Forschungsprojekte archiviertes Tumorgewebe sowie wiederholt entnommenes Biomaterial (Blutproben zum Zeitpunkt der Erstdiagnose, 1-Jahres Follow-UP sowie bei Rezidiv) asserviert. Hierbei können neben genetischen Analysen am Paraffingewebe auch Analysen von zirkulierender Tumor-DNA sowie Keimbahnuntersuchungen an Zellpellets durchgeführt werden. In ausgewählten Zentren werden den Patienten zusätzlich epidemiologische Fragebögen ausgehändigt.

Ergebnisse:

Nach einer Pilotphase in Ulm (Studienstart am 01.01.2016) konnten seit 01.03.2017 mit 19 externen Zentren insgesamt 1610 Patienten eingeschlossen werden (Ovarialkarzinome = 77, Mammakarzinome = 1533). Dabei stimmten alle Patienten der Biomaterialasservierung (Blut und Tumor) zu. Blutproben aus externen Zentren waren im Median 2 Tage unterwegs. Die Rücklaufquote der an den beteiligten Zentren (n = 7) ausgegebenen Fragebögen lag bei über 80%.

Zusammenfassung:

Bei der BRandO-Studie handelt es sich um eine klassische prospektive Registerstudie mit integrierter Biobank sowie einer prospektiven Erhebung von soziodemografischen Faktoren und Lebensstilaspekten mittels epidemiologischer Fragebögen für gynäko-onkologische Tumorpatienten der Alb-Allgäu-Bodenseeregion. Durch klinische Analysen und translationale Forschung im Rahmen soll ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung weiterer Behandlungsstrategien und individueller Rezidivrisikoabschätzung geleistet werden.