Geburtshilfe Frauenheilkd 2019; 79(08): 893
DOI: 10.1055/s-0039-1693908
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Therapeutische Beeinflussung des Wnt-Signalwegs zur Überwindung der Platinresistenz beim Ovarial Karzinom

H Mullikin
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LMU München
,
T Kaltofen
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LMU München
,
C Kuhn
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LMU München
,
S Fink
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LMU München
,
U Jeschke
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LMU München
,
S Mahner
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LMU München
,
F Trillsch
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LMU München
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. August 2019 (online)

 

Einführung:

Die Aktivierung des Wnt/β-Catenin-Signalwegs spielt eine wichtige Rolle bei der Resistenz gegen Chemotherapien in Krebszellen. Im Zellkern spielt β-Catenin eine Rolle als regulatorischer Promotor und führt zur Transkription von Genen, die normalerweise durch den Wnt-Weg ausgelöst werden. Erhöhte β-Catenin-Aktivität trägt zur Resistenz gegen Carboplatin bei und kann ein interessanter Zielmechanismus bei platinresistentem Eierstockkrebs sein.

Methoden:

Die Zelllinien A2780 und OV90 wurden kultiviert und ausgewählt um gegen Carboplatin resistent zu werden. Um die Wirkung von Gatipotuzumab auf die Lebensfähigkeit der Zellen zu analysieren wurde zur Beurteilung der metabolischen Aktivität ein MTT-Assay verwendet. Die Zelllinien wurden mit unterschiedlichen Konzentrationen von Gatipotuzumab behandelt und für 72 Stunden inkubiert. Um die Wirkung von Gatipotuzumab auf die Expression von TA-MUC1-Epitop in Carboplatin-resistenten Zellen zu bestimmen wurde die Immunfluoreszenztechnik verwendet. Gatipotuzumab wurde in Konzentrationen von 1 µg/ml bzw. 50 µg/ml auf den Objektträgern zugegeben und diese wurden dann für weitere 72 Stunden inkubiert.

Ergebnisse:

In den Carboplatin-sensitiven Zelllinien zeigte eine höhere Konzentration von Gatipotuzumab (25 µg/ml) einen signifikanten Effekt im Vergleich zum Kontrolle, aber keinen signifikanten Unterschied im Vergleich zu niedrigeren Antikörperkonzentrationen. In den Carboplatin-resistenten Linien zeigte eine höhere Konzentration von Gatipotuzumab (25 µg/ml) eine signifikante Abnahme der metabolischen Aktivität im Vergleich sowohl zum Kontrolle als auch zu den niedrigeren Antikörperkonzentrationen. Die Ergebnisse zeigten, dass Gatipotuzumab bei einer Konzentration von 50 µg/ml eine Hochregulierung des TA-MUC1-Epitops in der A2780cis-Linie verursacht und den gegenteiligen Effekt in der A2780-Linie hat. Die entgegengesetzten Ergebnisse wurden in der OV90-Zellinie beobachtet.

Diskussion:

Gatipotuzumab hat einen Einfluss auf die metabolische Aktivität sowohl bei Carboplatin-sensitiven als auch bei Carboplatin-resistenten Zelllinien. Die statistisch signifikanteren Ergebnisse und die stärkere Abnahme der Stoffwechselaktivität in der Carboplatin-resistenten OV90-Zelllinie legt nahe, dass die Zellen erneut sensibilisiert wurden. Der Immunfluoreszenztest zeigte, dass Gatipotuzumab (bei einer Konzentration von 50 µg/ml) zu einer Hochregulierung des MUC1-Epitops in der Carboplatin-resistenten A2780cis-Zelllinie und zu einer Abnahme des Epitops in den Carboplatin-empfindlichen A2780-Zellen führt.