Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0039-1695497
Kombinierte Ultraschall- und Fluoroskopie-gestützte perkutane transhepatische Cholangiodrainage ist der konventionellen Punktion in Durchleuchtungstechnik überlegen
Publication History
Publication Date:
13 August 2019 (online)
Einleitung:
Die schwierige endoskopische Gallengangssondierung stellt ein häufiges Problem in der Endoskopie dar. Bei frustraner ERCP stehen die Endosonografie-gestütze oder die perkutane transhepatische Cholangiodrainage (PTCD) als Alternvativen zur Verfügung. Die PTCD wird Ultraschall- und Fluoroskopie-gestützt (US-PTCD) oder in alleiniger Durchleuchtungstechnik (non-US-PTCD) durchgeführt. Vergleichende Analysen zwischen beiden Techniken sind nicht verfügbar. In dieser Arbeit erfolgte eine retrospektive vergleichende Analyse zwischen US-PTCD und non-US-PTCD in 2 tertiären Zentren.
Methoden:
Klinische Daten von 269 PTCD-Patienten im Zeitraum von 2002 bis 2018 konnten ausgewertet werden. Indikationen, Verlauf, technische Erfolgsrate und prozedurale Daten wurden analysiert. Der Student's t-test, Fisher's exakter Test und Chi-Quadrat-Test wurden für statistische Vergleiche verwendet.
Ergebnisse:
200 Patienten erhielten eine US-PTCD und 69 Patienten non-US-PTCD. Alter (66,3 vs. 67,4 Jahre) und Geschlechtsverteilung (64,5% und 66,7% Männer) waren vergleichbar. Beiden Gruppen erhielten meist eine rechtsseitige PTCD (78% und 79%). Die Haupt-Indikation war palliative Gallengangsdrainage (63,5% and 62,2%) aufgrund frustraner ERCP oder vorheriger abdomineller OP. Die technische Erfolgsrate betrug 81% in der US-PTCD-Gruppe und 79,7% in der non-US-PTCD-Gruppe (p > 0,05). Die erfolgreiche interne Drainage in das Duodenum wurde in 50,5% (US-PTCD) bzw. 36,2% (non-US-PTCD) der Patienten erreicht (p = 0,05). Die Intervention konnte ohne Notwendigkeit einer Analgo-Sedierung in 19% der Patienten der US-PTCD-Gruppe aber nur 3% der non-US-PTCD-Gruppe durchgeführt werden (p < 0,001). Minor-Komplikationen (starker Schmerz, Dislokation, Blutung, Cholangitis und andere) traten in 18,5% der Patienten der US-PTCD-Gruppe und 20,3% der non-US-PTCD-Gruppe (p > 0,05) auf. Schwere Komplikationen (Verletzungen von Pleura und Perikard, Perforation, Fisteln) wurden weniger häufig in der US-PTCD-Gruppe registriert (2% vs. 6,2%, p = 0,04).
Zusammenfassung:
US-PTCD und non-US-PTCD zeigten eine vergleichbare technische Erfolgsrate, allerdings resultierte die US-PTCD in verbesserter interner Drainage, geringerer Sedierungsnotwendigkeit sowie weniger schweren Komplikationen im Vergleich zu non-US-PTCD.