Das MATRIX-A Programm zur ambulanten Behandlung von Suchterkrankungen im Kindes- und Jugendalter

Einleitung Suchterkrankungen sind bereits im Kindes- und Jugendalter prävalent und stehen mit zahlreichen physiologischen und psychischen Veränderungen in Verbindung. Eine frühzeitige und evidenzbasierte Behandlung ist angezeigt. Neben der soziodemografischen und klinischen Charakterisierung der selbstselektierten Jugendlichen mit Behandlungsanliegen steht in unserer Studie die Evaluierung des MATRIX-A-Programms (A=Adolescents) im Mittelepunkt.

Methode Entsprechend des vorgestellten Studienprotokolls sollen innerhalb der nächsten drei Jahre N = 200 Substanzkonsumenten im Alter von 12 – 17 Jahren nach MATRIX-A behandelt werden, die Hälfte davon als Wartekontroll-Gruppe. Die Behandlung umfasst neben 16 strukturierten & teilstandardisierten wöchentlichen Gruppensitzungen auch zweiwöchige Einzelgespräche sowie begleitend für die Eltern bzw. Wohngruppen-Betreuer eine zweiwöchig angebotene strukturierten & teilstandardisierten Elterngruppe. Im Rahmen der Vor-, Abschluss- und Nach-Untersuchungen werden Befragungen, körperliche Untersuchungen (u. a. Cortisolmaße, Blutparamter) und kognitive Testungen durchgeführt. Das Behandlungsprogramm soll auch auf seine Durchführbarkeit in verschiedenen Settings (z. B. vollstationäre Jugendwohngruppen, ambulante Behandlung) hin beurteilt werden.

Ergebnisse Neben den erarbeiteten Sitzungsinhalten werden auch Methoden und Studienabläufe sowie das Erhebungsschema und die genutzten Methoden vorgestellt.

Diskussion Durch die zusätzliche Einbeziehung wichtiger Umgebungsfaktoren (z. B. der Eltern oder Betreuer) und die Adaptation des für Erwachsene entwickelten MATRIX-Programms an die Behandlungssituation jugendlicher Konsumenten könnten die Aussichten auf Behandlungserfolg steigen.