Zeitschrift für Phytotherapie 2019; 40(S 01): S41-S42
DOI: 10.1055/s-0039-1697329
Poster
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

In vitro anti-adhäsive und anti-inflammatorische Eigenschaften eines hydroalkoholischen Extraktes aus Tropaeolum majus L.

P Vollmer
1   Universität Münster, Institut für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie, Münster
,
J Sendker
1   Universität Münster, Institut für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie, Münster
,
B Lipowicz
2   Repha GmbH, Langenhagen
,
A Hensel
1   Universität Münster, Institut für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie, Münster
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
09 September 2019 (online)

 

Tropaeolum majus wird in der Phytotherapie gegen Harn- und Atemwegsinfekte eingesetzt. Als antibakterieller Hauptwirkstoff ist das durch enzymatische Umsetzung aus dem Glucosinolat Glucotropaeolin freigesetzte Benzylisothiocyanat bekannt [1, 2, 3]. Ziel dieser Untersuchungen war es, zusätzliche potentiell wirksame Begleitstoffe aus dem Drogenmaterial zu identifizieren. Der hydroalkoholische enzymatisch inaktivierte, aber Glucosinolat-haltige Extrakt TM-1 wurde mittels UHPLC-DAD-qTOF-ESIMS charakterisiert.

In vitro wies TM-1 (2000 µg/ml) anti-adhäsive Eigenschaften gegenüber uropathogenen Escherichia coli (UPEC) NU14 von ca. 45% Inhibition und gegenüber E. coli 2980 von ca. 55% Inhibition auf. Fermentierter, aber Isothiocyanat-freier hydroalkoholischer Extrakt TM-2 (2000 µg/ml) führte zu einer ausgeprägteren anti-adhäsiven Wirkung (UPEC NU14: ca. 60%, E. coli 2980: ca. 70%). Aus TM-1 durch unvollständige Rückmischung der gewonnen Fraktionen erhaltene Knockout-Fraktionen (KO-) zeigten im Screening ebenfalls eine anti-adhäsive Wirkung gegenüber UPEC NU14 im Bereich von ca. 25 – 60%. Fraktion RP-12, welche hauptsächlich lipophile Bestandteile enthält, führte als einzige Einzelfraktion zu einer nicht-signifikanten Hemmung der Adhäsion von UPEC NU14 von ca. 30%. Die dazugehörige KO ohne Fraktion RP-12 wies entsprechend die geringste anti-adhäsive Hemmung auf.

Zusätzlich konnte in vitro eine Hemmung der NO-Produktion von RAW 264.7 Makrophagen durch verschiedene Konzentrationen TM-1 (ca. 20 – 50%) und TM-2 (ca. 35 – 55%) gezeigt werden. Verschiedene KO-Fraktionen wiesen eine Hemmung der NO-Produktion von ca. 20 – 40% auf.

Literatur:

[1] Albrecht U et al. Curr Med Res Opin 2007; 23: 2415 – 2422

[2] Garzon GA et al. J Agric Food Chem 2015; 63: 1803 – 1811

[3] Fintelmann V et al. Curr Med Res Opin 2012; 28: 1799 – 1807