Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2020; 48(02): 143
DOI: 10.1055/s-0039-1700931
Abstracts
DVG

Ermittlung klinisch-chemischer Referenzbereiche für Hunde aus laboreigenen Routineeinsendungen

C. Leineweber
1   Laboklin GmbH & Co. KG, Bad Kissingen
,
M. Weiß
1   Laboklin GmbH & Co. KG, Bad Kissingen
,
E. Müller
1   Laboklin GmbH & Co. KG, Bad Kissingen
› Author Affiliations
 

Einleitung Um die gemessenen Werte des Patienten interpretieren zu können, ist es unerlässlich, diese mit geeigneten Referenzwerten vergleichen zu können. Wichtig ist dabei, dass die Normbereiche anhand einer möglichst großen Tierpopulation mit der gleichen Messmethodik erstellt wurden, damit sie repräsentativ und vergleichbar sind. Ziel dieser retrospektiven Studie war daher, aus den routinemäßig ermittelten Blutwerten laboreigene Referenzwerte zu erstellen.

Material und Methoden Es wurden die Daten von allen Blutproben von Hunden, die für ein großes klinisch-chemisches Laborprofil im Zeitraum vom 01.01.2018 bis zum 31.12.2018 bei Laboklin eingesandt wurden, für die statistische Auswertung herangezogen. Die klinisch-chemischen Parameter wurden mit dem cobas® c701 analyzer (Roche Diagnostics, Mannheim) bestimmt. Die Auswertung der Daten erfolgte mit dem Reference Limit Estimator 20151017. Für die Auswertung konnten je nach Messwert Daten von ca. 60000 Hunden herangezogen werden.

Ergebnisse Durch die neue Berechnungsmethode ergaben sich für alle Werte auch untere Referenzbereiche. Der Vergleich mit aktuellen Referenzwerten, die mit der gleichen Messmethodik etabliert wurden, zeigte viele Übereinstimmungen. Bei einigen Parametern konnte der Referenzbereich stärker eingegrenzt, bei anderen etwas erweitert werden.

Schlussfolgerung Das Berechnungsverfahren ermöglicht es, ohne zusätzliche Tierversuche große Datenmengen zu generieren und laboreigene Referenzwerte zu erstellen. Dass das Programm, das ursprünglich von der DGKL für die Humanmedizin akkreditiert wurde, auch für die Tiermedizin nutzbar ist, konnte schon in einer eigenen früheren Studie an Kaninchenblutproben erfolgreich gezeigt und publiziert werden.



Publication History

Article published online:
27 April 2020

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