Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2020; 48(02): 146
DOI: 10.1055/s-0039-1700940
Abstracts
DVG

Chronische Enteropathie bei Hunden – Ergebnisse einer Besitzerbefragung zu Diagnose, Therapie und Langzeitverlauf der Erkrankung

J. S. Treese
1   Klinik für Kleintiere, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
,
I. Nolte
1   Klinik für Kleintiere, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
,
J.-P. Bach
1   Klinik für Kleintiere, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
› Author Affiliations
 

Einleitung Chronisch entzündliche Darmerkrankungen sind häufige Ursachen für gastrointestinale Beschwerden bei Hunden. Je nach Ansprechen auf eine Therapie lässt sich die Erkrankung in 3 Formen unterteilen: eine futtermittelresponsive (FRE), eine antibiotikaresponsive (ARE), eine immunsuppressivaresponsive (IRE) und eine nicht responsive Erkrankung (NRE). Auch innerhalb dieser Kategorien können verschiedene Diäten und Medikamente zum Einsatz kommen, die in vielen Fällen lebenslang verabreicht werden müssen. Ziel der vorliegenden Studie war, anhand einer Besitzerbefragung die Schwere der klinischen Symptome, die im Einzelfall durchgeführten diagnostischen Maßnahmen und Therapien und die durch die Therapie erreichte Besserung für die einzelnen Formen zu untersuchen.

Methoden Aus dem Fallsystem der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover wurden aus den Jahren 2012 bis 2018 retrospektiv Patienten akquiriert, die an einer chronisch entzündlichen Darm-erkrankung leiden, und die Besitzer zu einer Umfrage eingeladen. Einschlusskriterium war eine chronische Symptomatik wie z. B. Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit oder abdominale Schmerzen. Hunde mit diagnostizierten anderen Erkrankungen, die ursächlich für die gastrointestinalen Beschwerden sein könnten, wurden ausgeschlossen. Die Umfrage setzte sich mit der Ausprägung der Erkrankung sowie der subjektiven Einschätzung der Patientenbesitzer auseinander. Dabei wurde eine Einteilung in die verschiedenen Formen durchgeführt und der Krankheitsverlauf nach Therapiebeginn ermittelt. Besonderes Augenmerk wurde auf die Bewertung der Lebensqualität der Hunde vor und nach Behandlung gelegt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung Es konnten 81 Patienten akquiriert werden, von denen 62 Tiere noch leben. Es handelte sich in 45 Fällen um Patienten mit FRE, in 11 Fällen um ARE, in 23 Fällen um IRE und in 2 Fällen um eine NRE. Nach der Ermittlung einer adäquaten Therapie für den jeweiligen Patienten konnte die Lebensqualität verbessert werden.



Publication History

Article published online:
27 April 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York