Z Geburtshilfe Neonatol 2019; 223(S 01): E9-E10
DOI: 10.1055/s-0039-3401091
Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Äußere Wendung – Score zur Vorhersage des Erfolges

E Hollatz-Galuschki
1   Klinik Hallerwiese Nürnberg, Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Nürnberg, Deutschland
,
W Eichholz
1   Klinik Hallerwiese Nürnberg, Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Nürnberg, Deutschland
,
A Dennhöfer
1   Klinik Hallerwiese Nürnberg, Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Nürnberg, Deutschland
,
J Rensinghoff
1   Klinik Hallerwiese Nürnberg, Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Nürnberg, Deutschland
,
C Kouskouti
1   Klinik Hallerwiese Nürnberg, Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Nürnberg, Deutschland
,
P Kellermann
1   Klinik Hallerwiese Nürnberg, Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Nürnberg, Deutschland
2   Klinik Hallerwiese, Anästhesie und Intensivmedizin, Nürnberg, Deutschland
,
S Rauber
1   Klinik Hallerwiese Nürnberg, Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Nürnberg, Deutschland
,
F Kainer
1   Klinik Hallerwiese Nürnberg, Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Nürnberg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
27 November 2019 (online)

 

Einleitung:

Die äußere Wendung bietet eine gute und sichere Möglichkeit, der Schwangeren eine Geburt aus Schädellage zu ermöglichen und evtl. eine Sectio zu vermeiden. Immer wieder steht die Frage im Raum, bei welcher Schwangeren sie erfolgreich verlaufen wird. Dafür fehlte es bisher weiterhin an einem objektivierenden Instrument. Im ersten Kollektiv von 2017 von 144 Patientinnen konnte eine gute Korrelation des Scores mit dem Wendungserfolg gezeigt werden (Hollatz-G. et al 2017, DGPM).

Methoden:

Die Erhebung der Daten des Scores wurde um die fetale Lage erweitert um evtl. die Vorhersagemöglichkeit des Scores noch zu verbessern und die Beratung im Vorfeld noch zu optimieren. Der verwendete Score umfasste die die Parameter Plazentalage, Fruchtwasserindex, Nabelschnurumschlingung, fetales Gewicht, Beweglichkeit des Steißes, Parität und Uterustonus sowie die kindliche Lage. Dieser ergibt 16 maximal zu erreichende Punkte. Dieser wurde vor der Durchführung erhoben, statistisch ausgewertet und dann mit dem Erfolg korreliert.

Ergebnis:

Es wurden erneut 107 Wendungen zwischen 36+0 SSW und 39+0 SSW seit 2017 durchgeführt und dokumentiert. Bei einer insgesamten Erfolgsquote von 42% konnte nach der Durchführung eine gute Korrelation mit dem Score gesehen werden 7 und 8 Punkte (P)= 0%, 9 P = 7%, 10 P = 26,2%, 11 P = 37,5%, 12 P = 53,3%, 13 P = 66,6%, 14 P = 75%, 15 P = 100%. Die Erfolgsquote korrelierte zudem sowohl mit der kindlichen Lage I/II BEL +QL 43%, DA 22,2%, DP 0%, als auch mit der Lage der Plazenta Fundus 33,3%, VW 40,4%, HW 45,1%. Nach gelungener äußerer Wendung lag die SPP-Rate bei 81,1% (darin 8% VE), und 18,9% sek. Sectio. Nach frustraner Wendung wurden 18% vaginal als BEL geboren, 34% als sek. Sectio, 44% als prim. Sectio. Im Untersuchten Kollektiv kam es zu keinerlei Komplikationen und es musste keine Notsectio im Wendungsverlauf durchgeführt werden.

Diskussion:

Dies zeigt einerseits, die sichere Möglichkeit der äußeren Wendung, die Häufigkeit des Spontanpartus gegenüber der spontanen Beckenendlagengeburt zu erhöhen, auch in Hinblick auf die Verunsicherung der Patientin und dem häufigen Wunsch nach prim. Sectio in diesem Fall. Es legt zudem eine Möglichkeit nahe, dass der einfach zu erhebende Score sich als ein gutes Instrument zur Vorhersagemöglichkeit des Erfolges eignet und somit für die Beratung zur Verfügung steht. Die Hinzunahme der kindlichen Lage erscheint sinnvoll. Evtl. sollte bei ungünstiger kindlicher Position (DA oder DP) ein anderer Wendungstermin erwogen werden. Die Erhebung der Daten wird weiter durchgeführt.