Pneumologie 2020; 74(01): 52
DOI: 10.1055/s-0039-3401410
Abstracts
MDGP
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Seltene Komplikation einer ambulant erworbenen Pneumonie

K Dichev
1   Carl- Thiem- Klinikum Cottbus, Klinik für Pneumologie, Cottbus
,
Robertis De
1   Carl- Thiem- Klinikum Cottbus, Klinik für Pneumologie, Cottbus
,
S Schmager
1   Carl- Thiem- Klinikum Cottbus, Klinik für Pneumologie, Cottbus
,
J Soukup
2   Carl- Thiem- Klinikum Cottbus, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Cottbus
,
M Prediger
1   Carl- Thiem- Klinikum Cottbus, Klinik für Pneumologie, Cottbus
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Publication History

Publication Date:
20 January 2020 (online)

 

Einleitung Die ambulant erworbene Pneumonie stellt die häufigste Infektionskrankheit in Europa dar. Sie geht häufig mit schweren Komplikationen einher und stellt einen medizinischen Notfall dar.

Fallbeschreibung 23- jähriger Patient, EA leer, stellte sich mit AZ- Verschlechterung, Fieber, Dyspnoe, Dysphagie bei Oropharyngealulzera, Stomatitis und Hyposphagmata in der Notaufnahme vor. Röntgenologisch wurde ein streifiges Infiltrat rechts perihilär festgestellt. Laborchemisch bestand eine akute hypoxämische respiratorische Insuffizienz mit CRP- Erhöhung.

Bei deutlich reduziertem AZ und schwerer respiratorischer Insuffizienz wurde der Patient auf die ITS verlegt. Dort erfolgte eine kalkulierte antiinfektive Therapie mit Piperacillin/Tazobactam und Levofloxacin. CT- morphologisch: konsolidierende Infiltrate in beiden Lungenunterlappen. Bei Verdacht auf eine Immunsuppression wurden TBC, HIV und HSV ausgeschlossen. In der PCR des Sputums konnte Mycoplasma pneumoniae isoliert werden, daraufhin erfolgte eine Deeskalation der Antibiotikatherapie.

Nach internistisch- pneumologischem Konsil bestand der Verdacht auf ein Erythema exsudativum multiforme als Fuchs- Syndrom im Rahmen der Mycoplasmen-Pneumonie. Diesbezüglich wurde zusätzlich eine systemische Prednisolon- Therapie eingeleitet. Zur lokalen Therapie wurde Ocetinidin appliziert.

Unter antiinfektiver und immunsuppressiver Therapie verzeichnete der Patient eine prompte Besserung der Symptomatik und die komplette Rückbildung der respiratorischen Insuffizienz.

Zusammenfassung Das Fuchssyndrom ist ein äußerst seltenes Syndrom mit einer Prävalenz von 1:1000000 und erweist sich als eine Herausforderung für die Innere Medizin und die Dermatologie.