Rofo 2020; 192(S 01): S8
DOI: 10.1055/s-0040-1703125
Vortrag (Wissenschaft)
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Standardisierung der Dual-Energy-CT-Jodaufnahme im Abdomen: Definieren von Referenzwerten in einer Big-Data-Kohorte

I Yel
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt
,
M Albrecht
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt
,
S Martin
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt
,
T Vogl
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt
,
C Booz
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Ziel dieser Studie war es, physiologische Referenzwerte für die statische Dual-Energy-CT (DECT)-Jodperfusion gesunder Bauch- und Beckenorgane in einer Big-Data-Kohorte zu etablieren.

Material und Methoden 520 unauffällige Abdomen-DECTs wurden eingeschlossen (Durchschnittsalter = 59 ± 15,5 Jahre; 265 w/255 m). ROI-Messungen wurden in folgenden anatomischen Regionen (Anzahl der ROIs) durchgeführt: Leber(9), Pankreas(3), Milz(3), Nebennieren(2), Nieren(6), Prostata(4), Uterus(2), Harnblasenwand(1) und Lymphknoten(3). Die Jodaufnahme wurde zwischen verschiedenen Organen verglichen und es wurden Subgruppenanalysen durchgeführt (jung gegen alt/männlich gegen weiblich).

Ergebnisse Durchschnittliche Jodaufnahmen waren wie folgt (mg/ml): Leber= 1,93±0,54, Pankreas= 2,06±0,57, Milz= 2,55±0,65, Nebennieren= 1,66±0,43, Nieren= 6,28±1,36, Prostata= 1,11±0,52, Uterus=1,07± 0,74, Blase= 0,69±0,29 und Lymphknoten= 0,75±0,21. Jodaufnahme zwischen Leber/Pankreas und Leber/Nebennieren war vergleichbar (p≥0,119). Frauen zeigten eine höhere Jodaufnahme für Leber (2,07±0,58 vs. 1,79±0,45 mg/ml), Pankreas (2,29±0,57 vs. 1,83±0,47 mg/ml), Milz (2,81±0,65 vs. 2,30±0,53 mg/ml) und Nebennieren (1,76±0,49 vs. 1,56±0,33 mg/ml) und Nieren (6,74±1,36 vs. 5,83±1,20 mg/ml) als Männer (p < 0,001). Bei älteren Patienten erhöhte sich die Jodaufnahme für Leber (1,98±0,52 vs. 1,87±0,54 mg/ml), Milz (2,48±0,65 vs. 2,63±0,64 mg/ml) und Nieren (6,11±1,24 vs. 6,45±1,45 mg/ml) im Vergleich zu jüngeren Probanden (p ≤ 0,040). Nur der Uterus zeigte bei älteren Frauen niedrigere Werte (0,77±0,45 vs. 1,35±0,84 mg/ml, p <0,001).

Schlußfolgerungen Physiologische Jod-Aufnahmewerte zeigen alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede für Leber, Milz und Nieren. Pankreas und Nebennieren zeigen bei Frauen eine höhere Jodperfusion. Während das Prostataparenchym unbeeinträchtigt zu bleiben scheint, nimmt die Jodversorgung des Uterus bei älteren Frauen ab. Lymphknoten und Blase bleiben von demografischen Einflüssen unberührt.