Rofo 2020; 192(S 01): S38
DOI: 10.1055/s-0040-1703218
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

24-Monats-Ergebnisse nach DCB-PTA und Clipimplantaten zur Versorgung von Läsionen der femoropoplitealen Arterien

F Scheer
1   Westküstenklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie Heide, Heide
,
T Sabou
1   Westküstenklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie Heide, Heide
,
C Kopetsch
1   Westküstenklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie Heide, Heide
,
E Schlöricke
2   Westküstenklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Klinik für Visceral-, Thorax-, und Gefäßchirurgie, Heide
,
R Andresen
1   Westküstenklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie Heide, Heide
,
C Wissgott
3   Imland Klinik, Radiologie, Rendsburg
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Nach Angioplastie von Gefäßläsionen stellen Dissektionen und die hierdurch bedingten Restenosen/Reokklusionen ein Hauptproblem dar. Ziel dieser prospektiven Studie war die Evaluierung des Tack Endovascular System® nach PTA mit einem Paclitaxel beschichteten Ballon (DCB) hinsichtlich der Effektivität und Sicherheit.

Material und Methoden Es wurden 36 Patienten, mittleres Alter 66 ± 7,4 Jahre (46 – 78) eingeschlossen. Die Läsionen wurden mittels DCB dilatiert und die postdilatativen Dissektionen mit Tack-Implantation behandelt. Das Tack Endovascular System® besteht aus 6 jeweils 6 mm langen Nitinolimplantaten mit geringer Radialkraft, um punktuell die Dissektionen anzuheften. Präinterventionell war die Rutherford-Klassifkation im Mittelwert von 2,97 ± 0,30 und der Knöchel-Arm-Index (KAI) im Mittelwert von 0,64 ± 0,10 (0,44-0,78). Alle Patienten hatten Stenosen oder Okklusionen der femoropoplitealen Gefäßstrasse. Die mittlere Läsionslänge betrug 85,4 ± 47,8 mm. Klinische Verlaufskontrollen wurden nach 6, 12 und 24 Monaten durchgeführt, bis zum 12 Monats-follow up erfolgte ergänzend eine farbkodierte Duplex-Sonografie.

Ergebnisse Der mittlere Stenosegrad betrug 93.96 ±8,07% (70-100/46,9% Okklusionen). Die technische Erfolgsrate betrug 100 %. Bei allen Patienten wurde mindestens eine hämodynamisch relevante Dissektion nach Ballon-PTA nachgewiesen (insgesammt 46). Diese wurden erfolgreich mittels Tack-Implantationen behandelt (4,25 ± 1,80). Klinisch zeigte sich eine Verbesserung des KAI auf 1,05 ± 0,21 nach 6, auf 1,0 ± 0,1 nach 12 sowie auf 0,9 ± 0,1 nach 24 Monaten. Das Rutherford-Stadium reduzierte sich auf 0,47 ± 0,5 nach 24 Monaten. Während des 24 monatigen Nachbeobachtungszeitraums kam es zu zwei Reokklusionen Reintervention (5,6%). Es gab keine Amputationen oder Todesfälle.

Schlußfolgerungen Die Tack-Implantation bei Dissektionen nach Ballon-PTA mit einem DCB ist eine sichere und effektive Prozedur bei einem guten klinischen Outcome nach 24 Monaten.