1. Veränderung des Glykosaminoglykangehalts in den lumbalen Bandscheiben von Elite-Ruderern während des jährlichen Trainingszyklus

Zielsetzung Bestimmung des Glykosaminoglykan-(GAG)-Gehalts der lumbalen Bandscheiben von Elite-Ruderern (ER) in verschiedenen Phasen ihres jährlichen Trainingszyklus im Vergleich zu altersentsprechenden, nicht Leistungssport treibenden Probanden (P) mittels GAG Chemical Exchange Saturation Transfer (gagCEST) Magnetresonanztomografie (MRT).

Material und Methoden 205 lumbale Bandscheiben von 21 ER (23 ±3 Jahre, 9 weiblich, 11 männlich) und von 25 P (27 ±2 Jahre, 13 weiblich, 12 männlich) wurden prospektiv mittels 3T-MRT untersucht. Für die morphologische Einstufung nach Pfirrmann wurden T2-gewichtete (T2w) Sequenzen verwendet. Der GAG-Gehalt des Nucleus pulposus (NP) und des Annulus fibrosus (AF) wurde mittels gagCEST in nicht-degenerierten Bandscheiben bestimmt. Die ER wurden in der Hochbelastungsphase während der Wettkampfvorbereitung (T0) und 6 Monate später in der Erholungsphase (T1) untersucht.

Ergebnisse Die ER wiesen während der Hochbelastungsphase (T0) signifikant höhere gagCEST-Werte im Vergleich zur Kontrollgruppe auf (NP: 4,26 ±2,37% vs. 3,38 ±1,72%, p<0,05; Konfidenzintervall (KI) 0,32%/1,44%; AF: 2,75 ±1,7% vs. 1,961 ±1,23%, p<0,01; KI 0,4%/1,2%). In der Erholungsphase (T1) sanken die gagCEST-Werte der ER und zeigten keinen signifikanten Unterschied mehr zur Kontrollgruppe (NP: 3,55 ± 2,31%, p = 0,531, KI 0,038%/0,73%; AF: 2,31 ±1,57%, p = 0,073, KI 0,03%/0,74%).

Schlußfolgerungen Da ER signifikant höhere GagCEST-Werte in den lumbalen Bandscheiben während der Hochbelastungsphase wärend der Wettkampfvorbereitung zeigten und ähnliche GagCEST-Werte wie die Kontrollgruppe in der Erholungsphase, ist eine Veränderung des GAG-Gehalts der Bandscheiben im Rahmen eines Trainingefekts anzunehmen.