Rofo 2020; 192(S 01): S85
DOI: 10.1055/s-0040-1703362
Vortrag (Wissenschaft)
Thoraxradiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Biologische und technische Variabilität von 4D Fluss MRT gesunder Probanden im zirkadianen Vergleich und an Scannern verschiedener Hersteller

L Quest
1   Universität zu Lübeck, Radiologie, Lübeck
,
N Kirschke
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
P Ulloa
3   1) Universitätsklinikum Schleswig-Holstein; 2) Institut für Medizintechnik (Universität zu Lübeck), 1) Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
A Reiber
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
M Sieren
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
A Stroth
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
N Jin
4   Siemens Healthcare GmbH Chicago, USA
,
J Graessner
5   Siemens Healthcare GmbH Hamburg
,
H Kooijman
6   Philips GmbH Hamburg
,
J Barkhausen
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
A Frydrychowicz
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
T Oechtering
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Vor der Einführung der 4D Fluss MRT in die klinische Routine müssen Faktoren, die zu einer biologischen oder technischen Variabilität der Ergebnisse führen können, untersucht werden. Ziel dieser Studie war die Analyse des Einflusses der zirkadianen Rhythmik und von Scannern verschiedener Hersteller auf die Quantifizierungsergebnisse.

Material und Methoden 8 gesunde Probanden (25±3J., 5 ♀) wurden an 3 Zeitpunkten (17:30, 19:00, 07:00 Uhr) mit 4D Fluss MRT an zwei 3T MRT Scannern (MRT1: Ingenia, Philips; MRT2: MAGNETOM Skyra, Siemens). Die ersten beiden Messungen erfolgten in zufälliger Reihenfolge an beiden Scannern mit abgestimmten Scanparametern (inter-scanner Vergleich). Nach 12h erfolgte eine Wiederholung der letzten Messung am gleichen Scanner (zirkadianer Vergleich). Auf 7 Messebenen an reproduzierbaren, anatomischen Landmarken wurden Schlagvolumen (SV), Spitzenfluss (Q) und Maximalgeschwindigkeit (V) mit GTFlow (Gyrotools) analysiert (insges. 168 Konturen). Werte werden als mittlerer absoluter/relativer Fehler±Standardabweichung angegeben, Statistik mit U-Test, Bland-Altman-(BA-) und Korrelationsanalysen.

Ergebnisse Im inter-scanner Vergleich ergaben Messungen an MRT2 um 10±13% (SV), 3±10% (Q) und 6±13% (V) geringere Werte als an MRT1 bei guter bis sehr guter Korrelation (SV, Q: r≥0,92; V: r=0,77). Die zirkadiane Analyse zeigte abends um 8±14% (SV), 9±12% (Q) und 1±15% (V) höhere Werte als morgens (∆SV=6±9ml, ∆Q=28±34ml/s, ∆V=3±17cm/s). Die Limits of Agreement (LoA) waren breit, wie sich beispielhaft an der BA-Analyse zwischen den Scannern zeigt: SV: -5±7ml (LoA: -19 bis 8ml).

Schlußfolgerungen Die zirkadiane Analyse lässt eine geringe tageszeitliche Schwankung mit höheren abendlichen Werten vermuten. Die Wahl des Scanners führt tendenziell zu einer geringen Unterschätzung der Messwerte durch MRT2 im Vergleich zu MRT1. Allerdings sind größere Studien notwendig, um diese initialen Ergebnisse zu bestätigen. Es sollten postprandiale Veränderungen untersucht werden, um weitere Störfaktoren zu erfassen.