Rofo 2020; 192(S 01): S101
DOI: 10.1055/s-0040-1703425
Poster (Wissenschaft)
Herzdiagnostik/Gefäßdiagnostik
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vergleich bioptisch gesicherter abgelaufener Myokarditis und dilatativer Kardiomyopathie mittels Herz-MRT

J Brendel
1   Universität Tübingen, Diagnostische und interventionelle Radiologie, Tübingen
,
S Greulich
2   Universität Tübingen, Kardiologie und Kardiovaskuläre Erkrankungen, Tübingen
,
K Klingel
3   Universität Tübingen, Pathologie und Neuropathologie, Tübingen
,
K Müller
2   Universität Tübingen, Kardiologie und Kardiovaskuläre Erkrankungen, Tübingen
,
S Gassenmaier
1   Universität Tübingen, Diagnostische und interventionelle Radiologie, Tübingen
,
J Kübler
1   Universität Tübingen, Diagnostische und interventionelle Radiologie, Tübingen
,
T Zitzelsberger
1   Universität Tübingen, Diagnostische und interventionelle Radiologie, Tübingen
,
S Olthof
1   Universität Tübingen, Diagnostische und interventionelle Radiologie, Tübingen
,
K Nikolaou
1   Universität Tübingen, Diagnostische und interventionelle Radiologie, Tübingen
,
P Krumm
1   Universität Tübingen, Diagnostische und interventionelle Radiologie, Tübingen
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Um fortgeschrittene Stadien abgelaufener Myokarditis mit dilatativer Kardiomyopathie (DCM) anderer Ursache zu vergleichen.

Material und Methoden 212 Patienten (Alter 51±16 Jahre; 25% weiblich) mit jeweils bioptisch gesicherter abgelaufener Myokarditis (n= 162) oder DCM (n=50) wurden konsekutiv eingeschlossen. Die Biopsie hatte im Median 3 Tage vor oder nach 1.5T oder 3T MRT stattgefunden. Verglichen wurden volumetrische Parameter, Perikarderguss und Late Gadolinium Enhancement (LGE).

Ergebnisse Das indexierte linksventrikuläre enddiastolische Volumen (LV-EDVI) lag bei abgelaufener Myokarditis bei 98ml/m2 [Verteilungsbreite 48-198ml/m2] vs. 121ml/m2 [Verteilung 55-228ml/m2] bei DCM (t-Test p<0.0001). Die Ejektionsfraktion (EF) lag bei abgelaufener Myokarditis bei 43% vs. 32% bei DCM (t-Test p<0.0001). Ein Perikarderguss >5mm trat bei 31% der Patienten mit abgelaufener Myokarditis auf vs. 18% bei DCM. LGE mit hoher Intensität trat bei 28% der Myokarditispatienten auf vs. 8% bei DCM (zweiseitiger exakter Test nach Fisher p=0.0272). Bei 98/162 (60%) Patienten mit abgelaufener Myokarditis zeigte sich ein lineares LGE-Muster mit intermediärer oder hoher Intensität vs. 23/50 (46%) bei DCM (zweiseitiger exakter Test nach Fisher p=0.0749).

Schlußfolgerungen Abgelaufene Myokarditis und DCM können sich ähnlich sehen und zeigen im MRT eine starke Überlappung. Morphologische und volumetrische Parameter können bei der Differenzierung helfen, zeigen jedoch keine klare Trennschärfe.