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DOI: 10.1055/s-0040-1703428
Prävalenz von Viszeralarterienstenosen in der Becken-Bein-MR-Angiografie bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit.
Publication History
Publication Date:
21 April 2020 (online)
Zielsetzung Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) haben ein erhöhtes Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko, da häufig weitere arterielle Strombahnen betroffen sind. Die Magnetresonanzangiografie (MRA) der Becken-Bein-Arterien ist eine häufig durchgeführte Untersuchungsmethode bei pAVK-Patienten und besitzt das Potential Viszeralarterien ebenfalls mit abzubilden. Deshalb war das Ziel der Studie die Analyse von Viszeralarterienstenosen (VAS) in der MRA bei Patienten mit bekannter oder vermuteter pAVK.
Material und Methoden Die Studienkohorte bestand aus 145 Patienten (27-91 Jahre, median 68 Jahre) mit bekannter oder vermuteter pAVK, die eine Becken-Bein-MRA an unserem Institut zwischen 2012 und 2018 erhielten. Die MRA-Daten wurden hinsichtlich VAS retrospektiv reevaluiert und kardiovaskuläre Risikofaktoren, Nierenfunktion, vaskulär Komorbiditäten sowie Fontaine-Stadien anhand der elektronischen Patientakten ermittelt.
Ergebnisse Bei 72 (50%) Patienten wurde eine VAS mit einer Lumeneinengung von ≥50% gefunden. PAVK-Patienten mit oder ohne VAS≥50% zeigten keine Unterschiede hinsichtlich Alter, Geschlecht, Indikationsstellung der MRA, Fontaine-Stadien, kardiovaskulären Risikofaktoren oder vaskulären Komorbiditäten. Bei 28 (20%) Patienten konnte mittels MRA eine Nierenarterienstenose (NAS) von ≥50% nachgewiesen werden. PAVK-Patienten mit NAS≥50% litten signifikant häufiger unter arterieller Hypertonie (79 vs. 54%, p=0.019) und eingeschränkter Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate 70 vs. 88 ml/min/1.73m2, p=0.014) als Patienten ohne NAS≥50%.
Schlußfolgerungen Bei etwa der Hälfte der Patienten mit bekannter oder vermuteter pAVK wurde eine VAS in der MRA nachgewiesen. Die Mitbeurteilung einer Nierenarterienstenose bei pAVK-Patienten mit Hypertonie und eingeschränkter Nierenfunktion kann hierbei einen wichtigen diagnostischen Beitrag leisten.