Rofo 2020; 192(S 01): S108-S109
DOI: 10.1055/s-0040-1703447
Poster (Wissenschaft)
Onkologische Bildgebung/Onkologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Überlebensvorhersage für Patienten mit nicht-resezierbarem intrahepatischen Cholangiokarzinom unter Chemotherapie: Vergleich von Tumormarkern und Bildgebung

F Hahn
1   Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Mainz
,
L Müller
1   Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Mainz
,
F Jungmann
1   Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Mainz
,
A Mähringer-Kunz
1   Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Mainz
,
Y Tanyildizi
2   Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität Mainz, Neuroradiologie, Mainz
,
P Galle
3   Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität Mainz, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Mainz
,
A Weinmann
3   Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität Mainz, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Mainz
,
R Kloeckner
1   Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Mainz
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung CA 19-9 wurde als Hauptserummarker für Patienten mit intrahepatischem Cholangiokarzinom (ICC) etabliert. Ziel dieser Studie war es, den prognostischen Wert von CA 19-9 Veränderungen im Vergleich zur bildgebenden Tumorresponse hinsichtlich Gesamtüberleben (OS) bei Patienten mit ICC unter Chemotherapie zu vergleichen.

Material und Methoden Zwischen 2003 und 2018 erhielten 151 Patienten mit histopathologisch bestätigtem ICC eine Chemotherapie an unserem Leberzentrum bei nicht-resezierbarem ICC oder ICC-Rezidiv, von denen 121 Patienten in diese Studie eingeschlossen werden konnten. CA 19-9 Serumspiegel und bildgebende Tumorresponse nach RECIST 1.1 unter der Chemotherapie wurden retrospektiv ausgewertet.

Ergebnisse Baseline CA 19-9 Serumwerte über dem zuvor veröffentlichten Grenzwert von 37 U/ml waren mit einem schlechten Überleben verbunden (Median OS 8,7 vs. 12,4 Monate, p=0,003). Nach Beginn der Chemotherapie führte ein CA 19-9 Anstieg um mehr als 40 U/ml zu einem signifikant beeinträchtigten Restüberleben (Median OS 5.0 vs. 12.1 Monate, p=0.001). Allerdings erwies sich ein initialer Tumorprogress unter Erstlinientherapie als stärkste Risikofaktor für ein schlechtes Ergebnis (Median OS 4,6 vs. 15,5 Monate, p<0,001). Darüberhinaus ergab eine ROC-Analyse einen positiven Vorhersagewert für einen Tumorprogress von 76% bei einem CA 19-9 Anstieg um mehr als 55 U/ml, während ein Rückgang von CA 19-9 um mehr als 2 U/ml einen negativen Vorhersagewert für einen Tumorprogress von 91% ergab.

Schlußfolgerungen Während erhöhte CA 19-9 Ausgangwerte eine signifikante prädiktive Fähigkeit hinsichtlich OS zeigten, war ein Anstieg des CA 19-9 Serumspiegels unter Erstlinientherapie ein noch besserer Indikator für einen ungünstigen Verlauf. Jedoch erwies sich ein bildgebender Tumorprogress als stärkster Prädikator für ein schlechtes Restüberleben, somit sollte die Bildgebung die wichtigste Säule der Nachsorge bleiben.