Rofo 2020; 192(S 01): S113-S114
DOI: 10.1055/s-0040-1703462
Poster (Fortbildung)
Onkologische Bildgebung/Onkologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Radiogene Pneumonitis - Ätiologie und bildmorphologische Charakteristika in Abhängigkeit der Dosisverteilungsmuster.

T Eichkorn
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für RadioOnkologie und Strahlentherapie , Heidelberg
,
T Welzel
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für RadioOnkologie und Strahlentherapie , Heidelberg
,
J Debus
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für RadioOnkologie und Strahlentherapie , Heidelberg
,
S Sprengel
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für RadioOnkologie und Strahlentherapie , Heidelberg
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Kurzzusammenfassung Der radiogene Lungenschaden kann in die radiogene Pneumonitis (RP) und die radiogene Fibrose unterteilt werden und tritt vorwiegend nach Bestrahlung der Lunge, der Brust oder des Mediastinums auf. Die Ursache der RP liegt einerseits in der direkt zytotoxischen Wirkung ionisierender Strahlung und anderseits in der strahlungsabhängigen Induktion zellulärer Signalkaskaden. Risikofaktoren sind eine interindividuelle genetische Empfindlichkeit für bestrahlungsbedingte Schäden sowie immunologische Prozesse und konkomitante Chemotherapien. Auch das bestrahlte Lungenvolumen, die Strahlendosis, die Strahlungsart, die Bestrahlungstechnik und die Fraktionierung korrelieren mit dem Auftreten einer RP. Die in der Literatur angegebene Inzidenzen der RP schwanken abhängig von den genannten Faktoren zwischen 1-14%. Der typische Verlauf gliedert sich dabei in fünf Phasen: von einer initialen Hyperämie, zäher Schleimsekretion über einer fibrinoide exsudative Alveolitis bis zu fibrotischen Veränderungen mit Verdickungen. Mögliche klinische Symptome umfassen Husten, Dyspnoe, subfebrile Temperaturen mit Abgeschlagenheit und Gewichtsverlust sowie pleuritische Schmerzen. Die Diagnose der RP wird vorwiegend mittels Röntgen oder Computertomografie gestellt. Hier zeigen sich frühzeitig perivaskulären Unschärfen, später retikuläre Zeichnungsvermehrungen und Konsolidierungen, begleitet von Pleuraergüssen oder Rippenfrakturen im Bestrahlungsfeld. Differentialdiagnostisch ist u.a. ein Tumorprogress mit einer Lymphangiosis carcinomatosa in Erwägung zu ziehen.

Lernziele Das Poster soll einen Überblick über die Ätiologie und bildmorphologischen Charakteristika der radiogenen Pneumonitis in unterschiedlicher Ausprägung geben; illustriert wird dies anhand von vorwiegend CT-Bildbeispielen in Korrelation mit den entsprechenden Dosisverteilungsmustern.