Nuklearmedizin 2020; 59(02): 139
DOI: 10.1055/s-0040-1708277
Wissenschaftliche Poster
Medizinische Physik I
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Computergestützte Diagnose von Lungenarterienembolien und anderen Läsionen der Lunge mittels SPECT/CT und 3D-Softwaretools zur Perfusions- und Ventilationsszintigraphie

JK Vogt
1   Uniklinik RWTH Aachen, Nuklearmedizin, Aachen
,
A Heinzel
1   Uniklinik RWTH Aachen, Nuklearmedizin, Aachen
,
M Sensen
1   Uniklinik RWTH Aachen, Nuklearmedizin, Aachen
,
O Winz
1   Uniklinik RWTH Aachen, Nuklearmedizin, Aachen
,
FM Mottaghy
1   Uniklinik RWTH Aachen, Nuklearmedizin, Aachen
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Publication History

Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim Definition von patienten- und geräteunabhängigen Schwellwerten für einzelne Lungenlappen, mit denen auf Basis einer Quantifizierung eine Lungenarterienembolie ermittelt werden kann.

Methodik/Methods Mit zwei unterschiedlichen SPECT/CT Systemen (GE Optima NM/CT 640 und Siemens Symbia T16) wurden mittels Perfusions- und Ventilationsszintigraphie der Lunge (1) mit Hilfe von semi-automatisierter 3D-Software (Q.Lung GE Healthcare, Hybrid 3D LLQ Hermes Medical Solutions) Quantifizierungen durchgeführt. Die Ergebnisse der 3D-Software wurden mit der planaren Standardmethode nach Mende (2) verglichen. Der fachärztliche Befund wurde als Referenzstandard definiert. Für ein Patientenspektrum aus der klinischen Routine (n = 51 Optima; n = 34 Symbia) wurden aus den Verhältnissen Ventilation/Perfusion (VQR) sowie Volumen/Perfusion (VPR) Schwellwerte bestimmt. Wird dieser Schwellwert für einen Lungenlappen überschritten, könnte eine Lungenarterienembolie (LAE) oder eine andere Läsion vorliegen. Das Volumen ergibt sich dabei auf Basis von CT-Messungen.

Ergebnisse/Results Nach einer ROC-Analyse ergab sich folgende Reihenfolge in der Übereinstimmung der Softwareprodukte und Methoden mit dem ärztlichen Befund. Angegeben ist das „ROC-gap“ (Kolmogoroff-Smirnoff-Test) als skalares Gütemaß für die einzelnen Methoden.Q.Lung (VPR): 0,075; Q.Lung (VQR): 0,045; Hybrid 3D LLQ (VPR): 0,049; Hybrid 3D LLQ (VQR): 0,037; Planar (VQR) 0,054. Die Software Q.Lung liefert mit der VPR-Methode die beste Übereinstimmung mit dem fachärztlichen Befund.

Schlussfolgerungen/Conclusions Die beschriebenen semi-automatisiert ermittelten Schwellwerte bieten eine Unterstützung bei der Detektion von Läsionen, die Validität wird noch an einer größeren Stichprobe zur Erhöhung der Sensitivität untersucht.

 
  • Literatur/References

  • 1 Schaefer W., Knollmann D., Avondo J., Mayer A.. , Volume/Perfusion ratio from lung SPECT/CT, Nuklearmedizin 01/2018, 31-34.
  • 2 Mende T., Orlick M., Fischbeck O. et. al., Risk assessement of bronchial cancer surgery using quantitative lung perfusion scintigraphy, Nuklearmedizin, 12/1990, 29/6, 274-277.