Nuklearmedizin 2020; 59(02): 143
DOI: 10.1055/s-0040-1708291
Wissenschaftliche Poster
PET, SPECT & Co. I
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

F −18 FDG PET-CT bei Patientinnen mit Zervixkarzinom: Prognose-Vorhersage unter Strahlen/Radiochemotherapie

S Dresel
1   Helios Klinikum Berlin-Buch, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
,
P Zotou
1   Helios Klinikum Berlin-Buch, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
,
S Sellin
2   Helios Klinikum Berlin-Buch, Klinik für Strahlentherapie, Berlin
,
R Krempien
2   Helios Klinikum Berlin-Buch, Klinik für Strahlentherapie, Berlin
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim Ziel der Studie war es die Vorhersagekraft der FDG PET-CT vor und unter Strahlentherapie bzw. Radio-Chemotherapie zu untersuchen.

Methodik/Methods 47 Patientinnen mit primärem Zervixkarzinom wurden in diese Studie eingeschlossen, 42 Patientinnen erhielten eine kombinierte Radio-Chemotherapie, 5 Patientinnen wurden ausschließlich strahlentherapeutisch behandelt. Die erste PET-CT Untersuchung wurde bei 43 Patientinnen vor Beginn der Therapie und bei 4 Patientinnen mit dem Beginn der Therapie durchgeführt. Die Patientinnen erhielten die zweite PET-CT 17 Wochen (+/- 5 Wochen) nach Beginn der Therapie. Die prozentuale Änderung des SUVmax zwischen beiden Untersuchungen wurde errechnet und mit dem Outcome für jede Patientin korreliert. Für die statistische Auswertung wurde ein CHI-Quadrat-Test (Pearson) verwendet.

Ergebnisse/Results Im klinischen Follow-up zeigten 18 (38,3 %) der Patientinnen eine komplette Remission, 8 (17,0 %) weiter bestehende residuelle Erkrankung, 4 (8,5 %) ein Rezidiv. 14 Patientinnen (21,8 %) wiesen im Verlauf eine Metastasierung auf. Eine Abnahme des SUVmax zwischen den beiden PET-Untersuchungen von 0 bis <26 % fand sich bei 6 Patientinnen, von 26 bis <51 % bei 8 Patientinnen, von 51 bis <76 % bei 13 Patientinnen und von 76-100 % bei 20 Patientinnen. Hierbei korrelierte die Abnahme des SUVmax Wertes von 0 bis <26 % signifikant mit einer Metastasierung der Erkrankung, eine Abnahme von 51 bis <76 % korrelierte statistisch signifikant mit einer kompletten Remission. Eine Heilung fand sich am häufigsten bei Patientinnen mit SUVmax Veränderung von 76-100 %.

Schlussfolgerungen/Conclusions Patientinnen mit einer Abnahme des SUVmax zwischen 0 und <26 % zwischen den beiden PET-CT Untersuchungen zeigten nach Beginn der Therapie ein höheres Risiko für eine metastasierte Erkrankung im klinischen Follow-up, wohingegen Patienten mit einer stärkeren Abnahme des SUVmax besser mit vollständiger Remission korrelierten. Diese Ergebnisse können hilfreich sein für die Therapie-Steuerung zum frühzeitigen Entscheid, welche Patientinnen von einer bestimmten Therapie profitieren und bei welchen Patientinnen eine Änderung des therapeutischen Vorgehens angezeigt ist um ein für die Patientinnen günstiges Outcome zu erreichen.