Nuklearmedizin 2020; 59(02): 146
DOI: 10.1055/s-0040-1708298
Wissenschaftliche Poster
Medizinische Physik II
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Optimierung von Akquisition und Rekonstruktion für quantitative SPECT/CT: Eine Phantom-Studie

D Kupitz
1   Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg
,
H Wissel
1   Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg
,
N Paetzold
1   Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg
,
J Wüstemann
1   Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg
,
S Bluemel
2   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
,
S Hupfeld
1   Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg
,
M Pech
1   Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg
,
H Amthauer
2   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
,
MC Kreißl
1   Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg
,
OS Grosser
1   Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim Wir untersuchten einen quantitativen Rekonstruktionsalgorithmus für SPECT-Daten. Betrachtet wurden quantitative und qualitative Bildparameter bei verschiedenen Parametrisierungen des Mess- und Rekonstruktionsprotokoll.

Methodik/Methods Verwendet wurde ein Tc-99m gefülltes IEC NEMA Phantom mit 6 Sphären (spez. Aktivität acreal= 80 kBq/ml) inkl. Lungenmodul (keine Aktivität) bei niedriger Konzentration im Restvolumen (acbg= 10 kBq/ml). Die Bildgebung erfolgte mit einem SPECT-CT (Discovery NM/CT 670, GE Healthcare) für zwei Messprotokolle (klinisch: 60 Projektionen à 20 s; NEMA: 120 Projektionen à 10 s). Die quantitative Rekonstruktion (Q.Metrix, GE Healthcare) erfolgte für drei Iterationssets (4it/10sub, 5it/15sub, 24it/8sub) und zwei Wichtungsfaktoren für die Streustrahlkorrektur (SCF, Standard SCFstd= 1.10 sowie phantom-spezifisch SCFphan= 0.41). Zielgrößen waren die rekonstruierte Aktivitätskonzentration der Sphären (acrec) und das Signal-zu-Rauschverhältnis (SNR).

Ergebnisse/Results Die acrec und das SNR werden signifikant vom Kugelvolumen, dem SC-Wichtungsfaktor und der Anzahl der Iterationen beeinflusst (alle p < 0,0001). Die beiden untersuchten Messprotokolle haben keinen signifikanten Einfluss auf acrec und SNR.

Die Verwendung des SCFstd bzw. des SCFphan führt bei der größten Kugel (Volumen = 26,5 ml) zu einer Unterschätzung der Aktivitätskonzentration um im Median −7,1 kBq/ml bzw. −0,1 kBq/ml.

Die Zunahme der Iterationen führt zur Erhöhung der acrec und des Rauschens. Mit 4it/10sub bzw. 24it/8sub wird das größte Kugelvolumen im Median um −4,6 kBq/ml (−5,4 %) bzw. −2,1 kBq/ml (−2,5 %) unterschätzt. Das SNR verschlechtert sich beim Übergang von 4it/10sub auf 24it/8sub im Median um 61,2 %.

Schlussfolgerungen/Conclusions Durch individuelle Streukorrektur und bereits nach wenigen Iterationsschritten sind sowohl quantitativ und qualitativ gute SPECT-Rekonstruktionen möglich. Eine konsequente Umsetzung in der Diagnostik eröffnet neue Perspektiven für die Quantifizierung in der klinischen Routine (z.B. Beurteilung Knochenstoffwechsel).