Die Lebensqualität bei rezidivierender akuter Tonsillitis anhand des Fragebogeninstruments TOI-14

Um in der Gesundheitsökonomie eine Therapie mittels einer Kosten-Nutzwert-Analyse bewerten zu können bedarf es einem Modell, welches verschiedene mögliche Gesundheitszustände („health state“) darstellt. Ziel der Studie war es ein solches Modell für die Therapie der rezidivierenden akuten Tonsillitis zu erproben. Die prospektive Studie wurde von Juni 2018 bis November 2019 in unserer HNO-Abteilung durchgeführt. In diesem Zeitraum wurden Patienten befragt, die sich aufgrund einer akuten Tonsillitis (Gruppe 1) oder eines Peritonsillarabszesses (Gruppe 2) in unserer stationären Behandlung befanden. Zudem wurden tonsillektomierte Patienten eingeschlossen und sechs Monaten postoperativ befragt (Gruppe 3). Die Befragung erfolgte mittels des Tonsillectomy Outcome Inventory (TOI-14).

Insgesamt wurden 64 Patienten eingeschlossen. Während es in den Subscores „Halsprobleme“ und „allgemeine Gesundheit“ keine Unterschiede zwischen Gruppe (1) und (2) gab, gab es in den Subscores „Ressourcen“ und „sozialpsychologische Einschränkung“ in allen Fragen eine geringere Einschränkung der Lebensqualität innerhalb von Gruppe (2). Gruppe (3) gab in allen Einzelfragen eine signifikant geringere Belastung an.

Die Studie konnte zeigen, dass die Lebensqualität bei Patienten mit einer akuten Tonsillitis oder einem Peritonsillarabszess durch die klinische Symptomatik gleichermaßen belastet ist. Bei einer rezidivierenden akuten Tonsillitis kann es hingegen durch psychosoziale Faktoren zu einer erheblichen Mehrbelastung kommen. Eine Tonsillektomie bessert die Lebensqualität der Patienten in allen Dimensionen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität.

Poster-PDF A-1649.PDF

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Article published online:
10 June 2020