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DOI: 10.1055/s-0040-1710651
Malignitätsrate von Brustläsionen mit unsicherem biologischem Potenzial (B3) im Rahmen einer retrospektiven nicht-interventionellen Studie
Zielsetzung Dank ihres heterogenen, der Komplexität ihres biologischen Verhaltens und nicht zu unterschätzenden Entartungsrisiko wird die Frage aufgeworfen, wie mit B3-Läsionen umgegangen werden muss.
Materialien und Methoden Die durchgeführte Mammadiagnostik bei 175 Patientinnen zwischen 01/2009-12/2016 ergab die minimal-invasive Biopsie die Diagnose einer B3 Läsion mit anschließend erfolgter Resektion. Unsere Studie geht der Frage nach, wie hoch die Malignitätsrate der einzelnen B3-Subgruppen ist, welche Risikofaktoren eine Rolle spielen bei der Gefahr einen malignen Befund zu erhalten.
Ergebnisse Die Verteilung der B3-Läsionen nach minimalinvasivem Eingriff: ADH7,3 %, FEA7,8 %, LIN7,8 %, Pa49,5 %, PT8,9 %, RSL3,1 %, gemischte Befunde 10,4 %, andere B3-Läsionen 5,2 %. Nach offener Exzision erfolgte in 14,1 % der Fälle ein Upgrade zu einem malignen Befund, in 9,4 % zu einem DCIS, in 4,7 % zu einem invasiven Karzinom. Bezogen auf einzelne B3-Läsionen ergaben sich folgende Malignitätsraten: ADH28,6 %, FEA13,3 % LIN33,3 %, Pa12,6 %, PT5,9 %, RSL0 %. Der wichtigste Risikofaktor, welcher signifikanten Einfluss auf das Upgrade aller B3-Läsionen hatte, war zunehmendes Alter. Wir konnten zeigen, dass ein postmenopausaler Status ein erhöhtes Risiko für ein Upgrade darstellte (p = 0,015). Bezogen auf maligne Vorerkrankungen der Mamma erwies sich die Lokalisation derselben als signifikanter Risikofaktor (p = 0,003). Bezogen auf verschiedene Subgruppen ergaben sich weitere Parameter, welche signifikanten Einfluss auf die Upgraderate der einzelnen B3-Befunde zeigten. Die ausführlichen Daten werden präsentiert.
Zusammenfassung Die Literatur zeigt eine Vielzahl an Empfehlungen, wie bei B3-Befund weiter vorgegangen werden sollte. Wir halten grundsätzlich eine offene Exzision nach bioptisch gesicherter B3-Läsion für empfehlenswert, solange nicht größere Fallzahlstudien diese Empfehlung widerlegen.
Publication History
Article published online:
24 June 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York