CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S43
DOI: 10.1055/s-0040-1711494
Abstracts
Bildgebende Verfahren/Ultraschall

Longitudinale Analyse der mimischen Muskulatur bei Patienten mit Morbus Parkinson

T Berning
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde und Fazialis-Nerv-Zentrum, Jena
,
H Speckamp
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde und Fazialis-Nerv-Zentrum, Jena
,
T Prell
2   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Neurologie, Jena
,
E Winter
2   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Neurologie, Jena
,
W Ortmann
3   Friedrich-Schiller-Universität Jena, Lehrstuhl für Digitale Bildverarbeitung, Jena
,
M Thümmel
3   Friedrich-Schiller-Universität Jena, Lehrstuhl für Digitale Bildverarbeitung, Jena
,
O Guntinas-Lichius
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde und Fazialis-Nerv-Zentrum, Jena
,
Gerd-Fabian Volk
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde und Fazialis-Nerv-Zentrum, Jena
› Author Affiliations
 

Einführung: Anne Heinzl et al. fanden bei der standardisierten Sonographie der mimischen Muskulatur von Parkinson-Patienten signifikant verminderte Muskelquerschnittsflächen (Unterschied zw. Kontraktion und Ruhewert: ♂: 33,1 %; ♀: 36,7 %). Dies erlaubte erstmalig eine Quantifizierung der Hypomimie. Daraufhin haben wir longitudinale Analysen an Parkinsonpatienten begonnen.

Methoden Wir erheben zeitlich hochaufgelöste Sonographie- und 3D-Gesichtsaufnahmen bei Willkürkontraktionen im medikamentösen Off- und On-State bei Parkinson-Patienten. Die Sonodaten werden durch Ermittlung von Querschnittsfläche, des Durchmessers, sowie der max. Auslenkung durch Speckle-Tracking analysiert. In den 3D-Gesichtsaufnahmen werden die Volumendifferenzen und die Verschiebung der Hautoberfläche metrisch vermessen. Zusätzlich erfolgt eine Erfassung der motorischen Beeinträchtigung mittels klinischem Schweregradscore MDS UPDRS III.

Ergebnisse Die mittels Speckle-Tracking im Sono-Video quantifizierte Muskelbeweglichkeit zeigt Einschränkungen von bis zu 50 % ohne Medikation. Am Beispiel des M. orbicularis oculi veränderte sich die Auslenkung bei einem Patienten von 2,170 mm im On-State auf 0,892 mm im Off-State. Die 3D-Videoaufnahmen zeigen intra-individuell deutliche Veränderungen der Hautoberfläche und damit indirekt des Muskeltonus. Damit sind Rückschlüsse auf die Schwere der Erkrankung, aber auch die Wirksamkeit der medikamentösen Therapie möglich. Schlussfolgerung: Mittels 3D-Video und Sonographie können wir erstmals die Veränderungen der Muskeldynamik von Parkinson-Patienten intra-individuell quantifizieren. Die bisherigen Ultraschallmessungen und deren Quantifizierung mittels Speckle- Tracking, aber auch die optischen 3D-Videos zeigen deutliche Unterschiede je nach Medikamenteneinnahme.

Poster-PDF A-1511.PDF



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Article published online:
10 June 2020

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