Augmented Reality in der Chirurgie der Ohrspeicheldrüse mittels HoloLens^R

Einleitung Augmented Reality ist ein innovatives Verfahren zur Verbesserung von Planung und Durchführung komplexer chirurgischer Eingriffe. Am Kopf tragbare Systeme (Head-mounted devices = HMD) wie die HoloLens von Microsoft sind dafür besonders geeignet. Die HoloLens wird durch Gesten gesteuert. Das ermöglicht eine kontaktlose sterile Handhabung. Im Vergleich zu anderen chirurgischen Disziplinen hat dieses Verfahren seinen Weg noch nicht in die Kopf-Hals-Chirurgie gefunden. Ziel dieser Pilotstudie war es die Anwendbarkeit dieser HMD in der Parotischirurgie zu evaluieren. Material und Methoden: Aus MRT-DICOM-Daten wurden 2D- und 3D-Hologramme rekonstruiert und über die HoloLens sichtbar gemacht. Das 3D-Hologramm wurde mit dem chirurgischen Parotistumorsitus manuel übereinander gelegt. Alle notwendigen Gesten wurden in steriler Umgebung in unmittelbarer Nähe zum OP-Feld getestet.

Ergebnisse Das Tragen der HMD war mit und ohne normaler Brille möglich. Alle Gesten wurden korrekt erkannt und erfolgreich ausgeführt. 2D- und 3D-Hologramme waren zwar im OP-Saal sichtbar, aber nur bei hoch eingestellter Helligkeitsstufe. Eine Überlagerung von Hologramm und OP-Feld konnte hergestellt werden und die Anwendung der Hologramme als navigationsartige Unterstützung war möglich. MRT-Bilder konnten ohne Abwenden vom OP-Feld angeschaut werden.

Schlussfolgerung Diese Studie zeigt die Anwendbarkeit der HoloLens in der Parotischirurgie. Der Arbeitsablauf und die Effektivität werden positiv beeinflusst und zusätzliche Informationen werden geliefert. Die Entscheidungsfindung kann durch virtuelle chirurgische Planung verbessert werden. Die navigationsartige Anwendung der 3D-Hologramme präzisiert die Operation. Es verbessert die Ergonomie, ohne die Sterilität zu beeinträchtigen.

Poster-PDF A-1387.PDF

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Article published online:
10 June 2020