CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S80
DOI: 10.1055/s-0040-1711550
Abstracts
Onkologie

Adipogene Stammzellen als potentielle Stammzellquelle für das Tumormikromilieu von Kopf-Hals -Tumoren - erste Charakterisierung von Proliferations-, Invasions- und Migrationsverhalten in Co-Kultur

Anna MARIA Stefanie Buchberger
1   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München
,
D Utz
2   Klinik für Radioonkologie, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen
,
A Dierks
1   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München
,
B Wollenberg
1   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München
,
M Siegl
1   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München
,
A Pickhard
1   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München
› Author Affiliations
 

Einleitung Bis dato werden sowohl Herkunft als auch Funktion mesenchymaler Stammzellen (MSC) im Tumormikromilieu (TME) kontrovers diskutiert. Adipogene Stammzellen (ASC) aus dem peritumoralen Fettgewebe könnten hierbei eine mögliche Stammzellquelle sein. Ziel der Arbeit war es, die Wechselwirkungen zwischen ASCs und Tumorzellen zu untersuchen.

Material und Methode In Co-Kulturexperimenten mit HNSCC Zelllinien und peritumoralen sowie nicht tumorassoziierten primären ASC Zelllinien wurden durch Invasions-, Migrations- sowie Proliferationsassays die Wechselwirkungen untersucht. Mittels Elisa und PCR (IL-6, IL-20RA, IL-20RB, IL-22RA1, IL-24) wurden mögliche Mechanismen der gegenseitigen Beeinflussung gesucht. Zusätzlich wurde der Effekt einer 2Gy Bestrahlung (RTx) sowie die Stimulation durch IL-6 getestet.

Ergebnisse Migrations- und Invasionsverhalten der ASCs war durch Co-Kultur mit HNSCCs signifikant stimulierbar. HNSCCs zeigten generell ein weniger invasives und migrierendes Verhalten. Nach einer RTx der Tumorüberstände nahmen ASC Invasivität und Migration deutlich ab, während die RTx der HNSCC Zelllinien teilweise sogar zur Zunahme der ASC Invasivität führte. Die Co-Kultivierung führte zu einem signifikanten Anstieg der Expression von IL-24 der HNSCCs während IL-20 RB deutlich reduziert wurde. ASCs zeigten hohe Expressionslevel für IL-6, welche zusätzlich durch 2Gy stimulierbar waren. Die Proliferation der HNSCCs war durch IL-6 hemmbar, das Expressionslevel von IL20-RB stimulierbar.

Schlussfolgerung Die Invasivitäts- und Migrationszunahme von ASCs in Co-Kultur mit HNSCCs spricht für das peritumorale Fettgewebe als mögliche Stammzellquelle der tumorstämmigen MSCs. Das Verständnis der Rolle von ASCs im TME könnte neue therapeutische Ansätze eröffnen.

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Article published online:
10 June 2020

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