Charakterisierung von Adenosin Rezeptor A2A (ADORA2A) vermittelten Effekten auf das immunogene Milieu von Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen (HNSCC) im Mausmodell

Einleitung Die Zusammensetzung der immunologischen Umgebung von Tumoren steht im Zentrum des wissenschaftlichen Interesses. Verschiedene immunsuppressive Mechanismen wurden bereits identifiziert. Erst seit einigen Jahren zeigt sich der Adenosin-Signalweg und dessen suppressive Wirkung auf Effektorzellen des Immunsystems als Einflussfaktor auf Tumorwachstum und Therapieerfolg.

Material und Methoden Das zelluläre Immunsystem eines immunkompetenten HNSCC-Mausmodell (C3H/HeN) wurde mittels Durchflusszytometrie und Immunhistochemie analysiert. Die Inhibierung des Adenosin-Signalwegs wurde durch systemische Blockade des Adenosin A2A Rezeptors (ADORA2A) erreicht.

Ergebnisse Zusätzlich zum immunogenen Milieu des Tumors zeigen sich im Zeitverlauf auch in Blut, Milz und Knochenmark signifikante Veränderungen der Immunzellpopulationen. Die Blockierung von ADORA2A auf Lymphozyten von Mäusen führt zu einer signifikanten Reduktion des Tumorvolumens und zu einer erhöhten Migration von regulatorischen T-Zellen und reifen B-Zellen in das Tumorgewebe. Darüber hinaus konnten im Tumorgewebe Strukturen nachgewiesen werden, welche Keimzentren ähneln.

Schlussfolgerung Wir demonstrieren in unserer Arbeit ein zuverlässiges Werkzeug zur Analyse verschiedener Immunzellpopulationen und deren Einfluss auf das Tumorwachstum, sowie zur Erforschung neuer immunmodulatorischer Krebstherapien. Wir zeigten eine komplexe Reaktion des Immunsystem in verschiedenen Organen während des Tumorwachstums. Eine Blockade des Adenosin-Signalweges verursacht eine deutliche Veränderung des immunologischen Tumormilieus, welches die antitumorale Immunreaktion von C3H/HeN Mäusen mit HNSCC verstärkt. Aus diesem Grund bietet der Adenosin-Signalweg einen hoffnungsvollen Entwicklungsansatz für neue Therapiestrategien von HNSCC.

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Article published online:
10 June 2020