CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S94-S95
DOI: 10.1055/s-0040-1711594
Abstracts
Onkologie

Tumornachsorge – worauf sollte man achten

S Hadas
1   Klinikum rechts der Isar, München
,
K Feigl
1   Klinikum rechts der Isar, München
,
B Wollenberg
1   Klinikum rechts der Isar, München
,
A Pickhard
1   Klinikum rechts der Isar, München
,
M Buchberger
1   Klinikum rechts der Isar, München
› Institutsangaben
 

Einleitung Die Tumornachsorge bei Kopf-Hals-Patienten stellt hohe Ansprüche an den Untersucher und erfordert häufig eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen. Ziel dieser Arbeit war es, die häufigsten Beschwerden der Patienten, ihre psychische Verfassung sowie laborchemische Parameter abzuklären.

Methoden Das Beschwerdebild der Patienten (n = 453) wurde mit Hilfe des EORTC QLQ-H&amp;N35-Fragebogens erfasst. Hierbei wurden zur Auswertung die Prozentwerte der 2 höchsten Antwortmöglichkeiten (von insgesamt 4) summiert. Zusätzlich sollten die Patienten den WHO-5-Fragebogen (Range 0-25) zum Wohlbefinden ausfüllen. Bei einem Wert <13 wurde dann der M.I.N.I.-Test zur Evaluation einer Depression durchgeführt. Zudem erhielten alle Patienten ein Screening bzgl. Vitamin D- und Schilddrüsenstatus.

Ergebnisse Mit Hilfe des H&amp;N35-Fragebogens wurden häufige Symptome erfragt. Hierbei zeigten sich am häufigsten Xerostomie (48,3 %), klebriger Speichel (35,3 %), Husten (35,0 %), Hypogeusie (31,6 %) und Dysphagie fester Speisen (31,4 %) als auf den Kopf-Halsbereich bezogene Beschwerden. Im WHO-5-Fragebogen zum Wohlbefinden betrug der Durchschnittswert 15,5 Punkte. Einen Punktwert <13 erreichten 25,2 % der Patienten, davon hatten 40,9 % der nachfolgend mittels M.I.N.I. befragten Personen eine Major Depression (Gesamtkollektiv 8,5 %). Laborchemisch fand sich bei 85,3 % eine ganzjährige Vitamin D Minderversorgung, eine Hypothyreose (latent und manifest) in 11,6 % der Fälle.

Zusammenfassung Die von den Patienten beklagten Symptome waren typisch, v.a. nach Strahlentherapie. Eine Abklärung psychoonkologischer Aspekte im Rahmen der Tumornachsorge ist wichtig. Ebenso ist es sinnvoll laborchemisch Vitamin D- und TSH-Werte zu erheben und im Bedarfsfall entsprechend zu behandeln.

Poster-PDF A-1759.PDF



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
10. Juni 2020

© 2020. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York