Charakterisierung von zirkulierenden Exosomen als Biomarker für die Therapieüberwachung in Patienten mit Kopf-Hals-Tumor

Hintergrund Kopf-Hals-Tumore (HNSCC) sind durch eine hohe Immunsuppression charakterisiert. HNSCC Patienten haben signifikant mehr Exosome als gesunde Spender. Diese Exosome tragen immunsuppressive Moleküle und korrelieren mit klinischen Parametern. Hier analysieren wir deren Potential als Biomarker für kurz- und langfristige Therapieüberwachung.

Methoden In einer prospektiven Observations-Studie (IRECT) wurden von 20 HNSCC Patienten während kurativer Therapien, im Nachsorgeverlauf und bei Rezidiv Plasmaproben asserviert. Zum Vergleich dienten Plasmaproben 6 gesunder Spender. Exosome wurden mittels mini Größenausschluss-Chromatographie isoliert. Die Proteinkonzentration wurde gemessen, um die Exosomenlast zu beurteilen. Weiterhin wurden die Oberflächenlevel von Immuncheckpoint-Molekülen mittels Bead-basierter Durchflusszytometrie gemessen.

Ergebnisse Die Proteinkonzentration der Exosomenfraktion war kurz nach OP erhöht, jedoch während und nach R(C)T signifikant verringert. Die geringste Exosomenlast wurde 12 Monate nach Therapie beobachtet. Zum Zeitpunkt des Rezidiv wurde eine erhöhte Exosomenlast gemessen. Die PDL-1 Level auf Exosomen waren nach OP zunächst verringert und stiegen 3 Monate nach R(C)T signifikant an. Die OX-40 und OX40-L Level waren nach OP verringert. Die OX-40 Level waren 3 Monate nach R(C)T erhöht, während die OX40-L Level verringert blieben.

Fazit Die Exosomenlast variierte während und nach Behandlung mit einer Verringerung während des Tumor-freien Follow-Ups, aber einem Anstieg zum Zeitpunkt des Rezidiv. Weiterhin veränderten sich die Level von Immuncheckpoint-Molekülen auf Exosomen während und nach Behandlung. Exosome aus Plasma haben das Potential als Biomarker für eine Therapieüberwachung in HNSCC-Patienten.

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Article published online:
10 June 2020