CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S121
DOI: 10.1055/s-0040-1711672
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Onkologie

Stellenwert von MikroRNAs als potentielle Biomarker für das Karzinom der Mundhöhle

M Jakob
1   Klinikum der Universität München, HNO, München
,
L Mattes
2   Universitätsmedizin Göttingen, HNO, Göttingen
,
M Canis
1   Klinikum der Universität München, HNO, München
,
Bernhard G. Weiss
1   Klinikum der Universität München, HNO, München
› Author Affiliations
 

Hintergrund Die Verwendung von MikroRNAs (miRNAs) als Biomarker eröffnet neue Perspektiven in der Risikostratifizierung von Kopf-Hals-Karzinomen. Dabei ist vor allem in Asien eine steigende Anzahl von Studien über miRNA-basierte Biomarker für Kopf-Hals-Karzinome zu beobachten, wohingegen miRNA-basierte Biomarker in Europa bisher kaum untersucht wurden. Ziel der Studie war die prognostische Aussagekraft von acht miRNAs für das Mundhöhlenkarzinom im europäischen Raum zu untersuchen.

Methoden Die Expression von hsa-mir-21-5p, hsa-mir-29-3p, hsa-mir-31-5p, hsa-mir-99a-5p, hsa-mir-99b-3p, hsa-mir-100-5p, hsa-mir-143-3p und hsa-mir-155-5p wurde in Tumorgewebe (n = 36) erhoben und anschließend mit dem Outcome korreliert. Die Ergebnisse wurden in einer TCGA-Mundhöhlenkarzinom-Kohorte (n = 98) validiert.

Ergebnisse In der Studienkohorte war eine hohe Expression der hsa-mir-29b-3p, hsa-mir-31-5p, hsa-mir-100-5p und hsa-mir-155-5p jeweils mit einem schlechteren Überleben assoziiert. Eine hohe Expression der hsa-mir-21-5p, hsa-mir-99a-5p, hsa-mir-99b-3p und hsa-mir-143-3p war jeweils mit einem besseren Überleben verbunden. In der TCGA-Kohorte konnten wir das Ergebnis bezüglich der hsa-mir-100-5p validieren. Zusätzlich zeigte sich in der Studienkohorte eine signifikante Assoziation zwischen hoher hsa-mir-100-5p-Expression und Extranodalbefall.

Fazit Expressionsanalysen von miRNAs erlauben eine Unterteilung in Risikogruppen und könnten als Prädiktoren für onkologischen Ergebnisse von Patienten mit Mundhöhlenkarzinom herangezogen werden. Insbesondere Expressionsanalysen der hsa-mir-100-5p könnten eine Risikostratifizierung von Mundhöhlenkarzinompatienten und die Entwicklung einer personalisierten therapeutischen Strategie erlauben.



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Article published online:
10 June 2020

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