CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S122
DOI: 10.1055/s-0040-1711673
Abstracts
Onkologie

Metaanalyse über die diagnostische Signifikanz der Surrogatmarker p16INK4A und HR-HPV DNA für das HPV-induzierte Mundhöhlenkarzinom

T Obermüller
1   HNO-Klinik, Campus Benjamin Franklin, Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin
,
VM Hofmann
1   HNO-Klinik, Campus Benjamin Franklin, Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin
,
M von Bernstorff
1   HNO-Klinik, Campus Benjamin Franklin, Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin
,
A Pudszuhn
1   HNO-Klinik, Campus Benjamin Franklin, Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin
,
Elena-Sophie Prigge
2   Angewandte Tumorbiologie, Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
› Author Affiliations
 

Einleitung Die Überexpression des zellulären Proteins p16INK4A ist ein etablierter Surrogatmarker für die Detektion eines HPV-assoziierten Karzinoms verschiedener Entitäten wie der Zervix Uteri oder des Analkanals. Bei Mundhöhlenkarzinomen werden p16INK4A und high-risk (HR) HPV DNA ebenfalls in manchen Studien verwendet, um ein HPV-induziertes Karzinom nachzuweisen. Allerdings variiert die diagnostische Aussagekraft dieser Surrogatmarker zw. verschiedenen Studien. Daher wird eine Metaanalyse durchgeführt, um die diagnostische Bedeutung von p16INK4A und HR-HPV DNA für die Detektion eines HPV-induzierten Mundhöhlenkarzinoms zu bestimmen.

Methoden Ein Suchterminus wurde definiert, um Studien zu identifizieren, die den derzeit verwendeten methodischen Goldstandard für HPV-induzierte Karzinome, das E6/E7-Transkript mittels eines PCR-basierten Verfahrens, im Vergleich mit den Surrogatmarkern p16INK4A oder HR-HPV DNA beim Mundhöhlenkarzinom untersuchen. Die kombinierte Sensitivität und Spezifität der immunohistochemischen Färbung von p16INK4A und HR-HPV DNA (mittels PCR) gegen den Goldstandard wurde berechnet und verglichen.

Ergebnisse Insgesamt sind 21 Studien eingeschlossen. Die gepoolte Sensitivität für jeweils p16INK4A und HR-HPV DNA ist 74,0 % (95 % CI, 64,1-82,0 %) und 61,5 % (95 % CI, 44,7-76,2 %). Die gepoolte Spezifität ist jeweils 86,1 % (95 % CI, 83,3-88,4 %) und 75,2 % (95 % CI, 69,8-80,0 %).

Diskussion Die isolierte Bestimmung von p16INK4A und HR-HPV DNA kann ein HPV-induziertes Mundhöhlenkarzinom mit nur geringer Sensitivität und Spezifität detektieren. p16INK4A ist HR-HPV DNA bei der Detektion eines HR-HPV-induzierten Mundhöhlenkarzinoms überlegen. Eine kombinierte Analyse beider Parameter könnte eine verbesserte Spezifität von HR-HPV-induzierten Mundhöhlenkarzinomen ermöglichen.

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Article published online:
10 June 2020

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