Klinische Evaluation eines integrierten OP-Saals auf Basis offener Standards in der Cochlea-Implantat-Chirurgie

Hintergrund Die Digitalisierung in der Chirurgie macht die Entwicklung moderner OP-Konzepte notwendig. Dabei werden neue Ansätze der Systemvernetzung mit Integration und offener Kommunikation aller Medizinprodukte verfolgt.

Methoden An der Universitätsklinik Leipzig erfolgte gemeinsam mit dem ICCAS eine Demonstration des integrierten OP´s am Beispiel einer Cochlea Implantation. Hierfür wurden das präoperative Management, die technische Präparation, der operative Ablauf sowie die postoperative Dokumentation von insgesamt n=30 Studienteilnehmern (2 Expertengruppen) evaluiert. Neben der Erhebung objektiver Parameter kamen qualitative Fragebögen und quantitative, intervallskalierte Fragen zum Einsatz.

Ergebnisse Präoperativ wurde die digitale Präsentation der klinischen Daten des Patienten von beiden Gruppen als hilfreich eingestuft (Gruppe 1: Median=5, Gruppe 2: Median=4). Dies gilt auch für die personalisierten OP-Einstellungen, die intraoperativen Darstellungsoptionen sowie die dynamische, operateurzentrierte Visualisierung (Median=4). Ähnlich positive Schlussfolgerungen gab es für die postoperative Dokumentation und Nachbearbeitung (Median=4). Ein signifikanter Unterschied in der Endbewertung des integrierten OP-Konzepts zwischen beiden Expertengruppen konnte nicht eruiert werden (p>.05).

Schlussfolgerungen Die positiven Studienergebnisse zeigen, dass eine Umsetzung der theoretischen Idee der Systemvernetzung auf Basis offener Standards am Beispiel der Cochlea Implantation in die Praxis gelingen kann. Somit scheint der intelligente OP Saal der Zukunft nicht mehr als fiktive Idee, sondern als realistisches Abbild moderner chirurgischer Medizin.

Stichworte integrierter OP, offene Standards, Systemvernetzung, Cochlea-Implantation, klinische Evaluation

Poster-PDF A-1722.PDF

Publication History

Article published online:
10 June 2020