CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S181
DOI: 10.1055/s-0040-1711712
Abstracts
Otologie

Evaluierung von Entscheidungskriterien zur Auswahl des Implantatsystems bei CI-Kandidaten

S Bruschke
1   HNO-Universitätsklinik Frankfurt, Frankfurt/M.
,
U Baumann
1   HNO-Universitätsklinik Frankfurt, Frankfurt/M.
,
T Stöver
1   HNO-Universitätsklinik Frankfurt, Frankfurt/M.
› Institutsangaben
 

Cochlear Implantate (CIs) zählen zur Standardversorgung bei hochgradiger bis an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit. Wenn keine speziellen medizinischen Indikationen bestehen, können die Patienten unter der Voraussetzung einer bestmöglichen Beratung selbst zwischen verschiedenen Implantatsystemen wählen. Ziel der Studie ist die Evaluation von Entscheidungskriterien, die von den CI-Patienten bei der Geräteauswahl als wichtig und relevant eingeschätzt werden. Die Evaluierung der Auswahlkriterien erfolgte mittels Fragebögen zu den Zeitpunkten: (1) vor Implantation, (2) nach abgeschlossener Erstanpassung und (3) nach 6 Monaten CI-Erfahrung. Die Auswahlkriterien-Fragebögen umfassen u.a. Eigenschaften des Implantats, des Sprachprozessors, des Zubehörs, sowie verschiedener Parameter der Hörprogramme. Mit Hilfe einer Likert-Skala wurde die Relevanz der einzelnen Parameter für die Auswahlentscheidung in 4 Stufen (sehr wichtig bis unwichtig) erfasst. Die Ergebnisse zeigen, dass die Zuverlässigkeit des Implantats sowie der Tragekomfort des Prozessors als „sehr wichtig“ (96,3 % / 96,5 %) eingeschätzt werden. Ebenfalls einen hohen Stellenwert und als „wichtig“ eingeschätzt werden MRT-Sicherheit (62,9 %), Richtmikrofontechnik (72,8 %) sowie Störgeräuschunterdrückung (88,9 %). Als „eher unwichtig“ werden von den Patienten die Verfügbarkeit von Prozessortasten (32,1 %) und Schwimmschutz (52,9 %) bewertet. Die Daten zeigen weiterhin, dass die Bewertungskriterien der Patienten nach 6 Monaten nahezu unverändert bleiben. Mit Hilfe der Erkenntnisse dieser Studie soll der Beratungsprozess optimiert werden, um die für die Geräteauswahl am wichtigsten erscheinenden Punkte intensiver darzustellen. Dennoch muss der Inhalt der Beratungsgespräche individuelle Anforderungen berücksichtigen.

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Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
10. Juni 2020

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