Präzise Bestimmung der elektrischen Hörschwelle bei Cochlea-Implantaten mit dem automatisierten Verfahren auto-precT

Einleitung Die präzise Einstellung der elektrischen Hörschwelle bei Cochlea-Implantat (CI)-Nutzern ist von elementarer Bedeutung für das Sprachverstehen. Hier wird ein psychoakustisches Verfahren vorgestellt, welches die genaue Bestimmung der elektrischen Hörschwelle (T-Level) bei Nutzern von CI ermöglicht (auto-precT). Die Auswirkungen dieses Verfahrens auf das Sprachverstehen im Störgeräusch von CI-Nutzern bei leisen Sprachpegeln werden untersucht.

Material und Methoden: Die Teststimuli wurden bei dem auto-precT-Verfahren als Audiosignale generiert und über eine Soundkarte per Audiokabel an einen definiert programmierten Cochlear Audioprozessor (CP910) übertragen. Die beiden Teststimuli hatten dabei pro Wiedergabe einen unterschiedlichen Darbietungspegel. Bei dem CI-Nutzer wurde nach der Präsentation der Stimuli abgefragt, ob er 0, 1 oder 2 Töne wahrnimmt. Die Ermittlung der elektrischen Hörschwelle erfolgte adaptiv. Um die Ergebnisse direkt in die Cochlear Fitting-Software zu übernehmen, wurden die Audiosignale mit dem CIC4-Decoder-Implant-Emulator kalibriert. Es wurden die auto-precT Daten von 15 CI-Nutzern auf allen Elektroden sowie das Sprachverstehen (OLSA: Sprache: 50 dB, Rauschen adaptiv) mit drei verschiedenen Programmen ermittelt: (P1) bisher vom CI-Nutzern genutzte Einstellung, (P2) neu ermittelte T-Werte und (P3) wie (P2), aber T-Werte um 10 CL verringert.

Ergebnisse Die Sprachverständlichkeitsschwelle im Störgeräusch verbesserte sich durch das auto- precT-Verfahren signifikant von (P1) 2,5 dB auf (P2) 1,6 dB SNR. In (P3) zeigte sich der schlechteste SNR von 2,9 dB.

Schlussfolgerung Eine präzise Einstellung der elektrischen Hörschwelle mit auto-precT bei CI ermöglicht ein signifikant besseres Sprachverstehen im Störgeräusch für niedrige Sprachpegel.

Poster-PDF A-1720.PDF

Publication History

Article published online:
10 June 2020