CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S198
DOI: 10.1055/s-0040-1711764
Abstracts
Otologie

Nachweis eines reduzierten Durchmessers des N. cochlearis bei Langzeit-ertaubten Patienten mittels semiautomatischer Quantifizierung in der 3 tesla MRT ZOOMIT Sequenz.

K Reimann
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Philipps-Universität Marburg, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde,, Marburg
,
U Ehrenpford
2   Universität Tübingen, Universitäts-Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Tübingen
,
U Kloose
3   Universität Tübingen, Abteilung Neuroradiologie, Tübingen
,
M Schulze
4   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Philipps-Universität Marburg, Klinik für Neuroradiologie,, Marburg
› Author Affiliations
 

Neben der audiologischen Testung gehört eine präoperative MRT Diagnostik zur Evaluation des Innenohres und des inneren Gehörganges im Rahmen einer Cochlea-Implantation zur klinischen Routine. Der Durchmesser des N. cochlearis kann hierbei als prognostischer Marker für das audiologische Ergebnis nach Implantation genutzt werden. In dieser Studie benutzten wir die 3 tesla ZOOMIT Sequenz zur Analyse der maximalen Fläche der Nerven im inneren Gehörgang. Hierfür wurden retrospektiv 100 3 tesla ZOMMIT MRT Scans mithilfe eines semiautomatischen Algorithmus untersucht, der die Fläche als maximaler Querschnitt von N. cochlearis, N. vestibularis sowie N. fazialis im inneren Gehörgang bestimmt und diese mit der Höranamnese sowie den audiologischen Messungen korreliert. Es wurden 5 Gruppen mit einer Dauer des Hörverlusts von mehr als 20 Jahren analysiert (Normakusis, 11-40 dB Hörverlust (HV), 41-70 dB HV, 71-100 dB V und Surditas) und der Quotient zwischen Fläche des N. cochlearis und des N. Fazialis gebildet. Hier zeigt sich ein signifikanter Unterschied zwischen normalhörenden Patienten (1,29±0,15 mm2) und den Gruppen mit HV ab 40 dB (1,03±0,16, 0,99±0,07 und 0,88±0,1 mm2). Kein signifikanter Unterschied zeigte sich hingegen zu Patienten mit geringem Hörverlust (11-40 dB). Wir konnten zeigen, dass die maximale Fläche des N. cochlearis in Abhängigkeit von der Schwere der Hörstörung abnimmt. Zum Vergleich war die Fläche des N. fazialis in den verschiedenen Gruppen nicht signifikant unterschiedlich. Die semiautomatische Quantifizierung des Nervendurchmessers kann daher im Vorfeld einer Cochlea-Implantation genutzt werden, um eine neurale Degeneration vor Implantation nachzuweisen.

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Article published online:
10 June 2020

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