Indikation und Ergebnisse bei Umimplantation von einem Cochlea Implantat Nucleus der Firma Cochlear zum Synchrony der Firma Medel bei einer Patientin

Einführung: Sollte es eine grundsätzliche Indikation zur Implantation eines CIs mit easy MRT CI bei Patienten geben? Falldarstellung: Eine 22jährige Patientin mit kongenitaler hochgradiger Hörminderung bds erleidet eine Fazialisparese und eine Anakusis links bei Operation eines Epidermoid im KHBW. Nebenbefundlich zeigt sich außerdem ein Hypophysenmikroadenom links. Bei progredienter Innenohrschwerhörigkeit erfolgt die Implantation eines CI rechts und im Verlauf zeigt sich ein Rezidiv des Epidermoids im KHBW links.

Zu Verlaufskontrollen werden regelmäßig MRT- Untersuchungen und Laborkontrollen durchgeführt. Bei jeder MRT- Untersuchung klagt die Patientin über große Schmerzen und 3 Mal kommt es trotz Druckverband und Abbruch der Untersuchungen zu Magnetdislokationen, die operativ korrigiert werden müssen. Ohne das CI zeigt sich bei der Patientin mit SSD ein Hörrest von 120-130dB zwischen 0,5-4kHz. Der Hörgewinn mit dem CI ist gut mit einer ABK von 30-40dB, einer Freiburger Sprachaudiomtrie von 65 % bei 65dB, 85 % bei 70dB und 100 % bei 80dB sowie einem OLSA bei 65dB und 70dB von 99 %, adapl. OLSA +2,0dB.

Therapie und Verlauf: Trotz großer Sorge um den guten Hörgewinn geht die junge voll berufstätige Patientin nach 7monatiger Auseinandersetzung mit dem MDK das Risiko ein und lässt sich umplantieren. Bereits nach 4Monaten liegt eine ABK von 30-40dB vor mit einer Freiburger Sprachaudiometrie von 55 % bei 55dB, 100 % bei 65dB und 80dB.

Diskussion Ist es medizinisch zu verantworten bei Patienten mit zentralen Vorerkrankungen auf das easy MRT CochleaImplantat, welches bis 3Tesla MRT- gängig ist, zu verzichten? Kann bei jungen Menschen, bei denen zu erwarten ist, dass sie im Laufe ihres Lebens ein MRT brauchen werden, auf ein easy MRT- Cochlea Implantat verzichtet werden?

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
10. Juni 2020