CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S201
DOI: 10.1055/s-0040-1711774
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Otologie

Einfluss von Ober- und Untertönen auf das Musikhören mit einem CI

KV Schulz
1   Katholische Klinikum Bochum - St. Elisabeth Hospital, HNO, Bochum
,
J Gauer
2   Ruhr Universität Bochum Fakultät Elektrotechnik, Institut für Kommunikationsakustik, Bochum
,
R Martin
2   Ruhr Universität Bochum Fakultät Elektrotechnik, Institut für Kommunikationsakustik, Bochum
,
C Völter
1   Katholische Klinikum Bochum - St. Elisabeth Hospital, HNO, Bochum
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Einleitung Für CI-Träger ist es häufig schwierig, komplexe Musik zu hören, da die Feinheiten nicht vollständig durch das CI übermittelt werden können. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, herauszufinden, ob sich das Hörerlebnis für postlingual ertaubte CI-Träger durch eine Reduktion der Obertöne oder das Hinzufügen eines Untertons verbessert.

Material und Methoden: Eingeschlossen wurden 17 einseitig postlingual ertaubte CI Patienten im Alter von 22 bis 73 Jahren, die zwischen 2012-18 mit einem CI in der HNO Klinik der Ruhr-Universtiät Bochum versorgt wurden und damit zwischen 3 und 75 Monate CI-Hörerfahrung hatten.

Der wahrgenommene Frequenzversatzes zwischen gesundem und CI-Ohr wurde gemessen und dann per linearer Regression ausgeglichen. Anschließend wurden erst Sinustöne, später kurze Melodien, in veränderten Versionen aus der Grundfrequenz verknüpft mit einem Ober- bzw. Unterton dem CI-Ohr präsentiert und mit dem Originalklang aus allen Obertönen auf dem normal-hörenden Ohr verglichen. Als Referenz fungierte eine Obertonreihe aus der Grundfrequenz mit den ersten sieben Obertönen.

Ergebnisse Sowohl die Sinusobertonreihe als auch die Kombination von Grundfrequenz mit dem ersten Oberton oder dem dritten Oberton ergaben ein Klangbild auf dem CI-Ohr, das dem des akustischen Ohres am nächsten kam. Die Melodieerkennung gelang den Patienten am besten, wenn nur die Grundfrequenz präsentiert wurde. In beiden Fällen wurden die Untertonkombinationen als fremdklingend eingestuft und erbrachten keinen Vorteil.

Zusammenfassung und Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass das Klangbild durch die Reduktion auf die Grundfrequenz und einen Oberton nicht verschlechtert wird, die Unterscheidbarkeit der Musik hingegen bei der Verwendung der reinen Grundfrequenz besser ist.



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Article published online:
10 June 2020

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