Effekte von Omega-3-Fettsäuren und L-Carnitin auf die Stoffwechselaktivität der humanen Neuroblastom- (SH-SY5Y) und der murinen Corti-Organ (HEI-OC1) Zelllinie

Einleitung Omega-3-Fettsäuren wie Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) sind essentielle Nährstoffe, die entzündungshemmende Wirkungen entfalten und die neuronale Reparatur unterstützen. L-Carnitinhydrochlorid (L-Car) unterstützt die intrazelluläre Aufnahme langkettiger Fettsäuren. Ziel dieser Studie ist es, die Auswirkungen auf Neuroblastom (SH-SY5Y)- und Corti-Organ (HEI-OC1)-Zelllinien zu charakterisieren.

Methoden SH-SY5Y- und HEI-OC1-Zellen wurden für 24 h bzw. 72 h vorkultiviert. Anschließend wurde das Kulturmedium mit den Substanzen in den Konzentrationen zwischen 5 und 100 µM supplementiert, gefolgt von der Kultivierung für weitere 48 h. Mit dem fluoreszenzaktiven Resazurin wurden Veränderungen der Stoffwechselaktivität gegenüber unbehandelten Zellen quantitativ bestimmt.

Ergebnisse Nach Zugabe von 50 µM DHA und EPA konnte eine Zunahme des SH-SY5Y-Zellmetabolismus gezeigt werden. Eine Erhöhung der Omega-3-Fettsäuren auf 100 µM wirkte dagegen zytotoxisch. Im Gegensatz zu DHA und EPA induzierte L-Car alleine weder einen erhöhten Zellstoffwechsel noch führte dessen Gabe zu zytotoxischen Reaktionen. Im Vergleich zur alleinigen Gabe von L-Car führte eine gemeinsame Gabe mit DHA bzw. EPA zu einer signifikanten Erhöhung der metabolischen Aktivität der SH-SY5Y- und HEI-OC1-Zellen. Insbesondere im Vergleich zur alleinigen Gabe von DHA- und EPA führte eine gemeinsame Gabe von L-Car mit DHA bzw. EPA bei den HEI-OC1-Zellen zu einem deutlich positiven Effekt auf den Zellmetabolismus.

Fazit Möglicherweise unterstützt L-Car die Wechselwirkungen der Omega-3-Fettsäuren, so dass diese effektiver die Stoffwechselaktivitäten beeinflussen können. Die Gabe könnte Reparaturmechanismen induzieren und damit die Funktionalität eines CI unterstützen.

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Article published online:
10 June 2020