CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S206
DOI: 10.1055/s-0040-1711788
Abstracts
Otologie

Systematische Untersuchung der Komplikationen nach MRT bei Hörimplantat-Patienten

R Weiss
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
,
A Linke
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
,
A Loth
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
,
K Fischer
2   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Essen, Essen
,
S Kramer
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
,
M Leinung
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
,
T Stöver
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
,
S Helbig
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
› Author Affiliations
 

Die Magnetresonanztomografie (MRT) als häufig angewendetes bildgebendes Verfahren kann auch bei Hörimplantat-Patienten zur Diagnostik eingesetzt werden. Allerdings kann es aufgrund des einliegenden Magneten zu Komplikationen kommen. Ziel der Studie ist es, die Häufigkeit der durchgeführten MRTs und die Nebenwirkungen zu analysieren.

Im Rahmen der Nachsorge wurden insgesamt 711 Hörimplantat-Patienten mittels Fragebogen bezüglich stattgehabter MRT-Untersuchungen befragt. Erfasst wurden die Vorkehrungen vor und Symptome während der Untersuchung. Mögliche Komplikationen wurden erfragt.

Bei 92 der 711 bislang in die Studie eingeschlossenen Patienten (13 %) wurde seit der Implantation mindestens ein MRT (MW 1,6) durchgeführt. Die Mehrzahl der Patienten (75) ließen die Untersuchung in externen Einrichtungen durchführen.

Ein Wickelverband wurde bei 65 Patienten (70,7 %) verwendet. 34 Patienten (37 %) klagten während der Untersuchung über Schmerzen, dabei war bei 29 Patienten (85 %) die Schmerzintensität mittel bis stark.

Bei 7 Patienten (7,6 %) kam es zu Magnetdislokationen, dabei in 5 von 7 Fällen unter liegendem Wickelverband. Alle Magnetdislokationen wurden operativ revidiert.

Die Ergebnisse zeigen, dass etwa 13 % unserer Implantat-Patienten bereits überwiegend extern MRT-Untersuchungen in Anspruch genommen haben. Bei knapp einem Drittel der Patienten wurde kein Wickelverband angebracht, die häufigste Komplikation waren Magnetdislokation und Schmerzen.

Dies zeigt, dass sich ein Großteil der MRT-Untersuchungen der Kenntnis der implantierenden Klinik entzieht, was eine Prüfung der Indikation sowie ein strukturiertes Vorgehen bei MRT-Untersuchungen notwendig macht. Außerdem sollte der Patient auf Schmerzen (37 %) und die Möglichkeit einer Magnetdislokation hingewiesen werden.

Poster-PDF A-1174.PDF



Publication History

Article published online:
10 June 2020

© 2020. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York