CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S212
DOI: 10.1055/s-0040-1711806
Poster
Otologie

Klinische und funktionelle Ergebnisse nach Implantation eines teilimplantierbaren, aktiven transkutanen Knochenleitungshörgerätes bei Kindern und Erwachsenen

I Seiwerth
1   Universitätsklinik und Poliklinik für Hals- Nasen- Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Halle, Halle/S.
,
L Fröhlich
1   Universitätsklinik und Poliklinik für Hals- Nasen- Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Halle, Halle/S.
,
S Schilde
2   Department für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Halle, Halle/S.
,
G Götze
1   Universitätsklinik und Poliklinik für Hals- Nasen- Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Halle, Halle/S.
,
S Plontke
1   Universitätsklinik und Poliklinik für Hals- Nasen- Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Halle, Halle/S.
,
T Rahne
1   Universitätsklinik und Poliklinik für Hals- Nasen- Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Halle, Halle/S.
› Author Affiliations
 

Einleitung Die Bonebridge (BB), ein teilimplantierbares, aktives transkutanes Knochenleitungshörgerät, wurde nach Einführung im Jahr 2012 durch MED-EL (Innsbruck, Österreich) bereits vielfach zur Behandlung einer Schallleitungs- oder kombinierten Schwerhörigkeit oder bei einseitiger Taubheit (SSD) eingesetzt. Ziel dieser Studie ist es, die chirurgischen, klinischen und audiologischen Ergebnisse von 32 Implantationen seit 2012 zu evaluieren.

Methoden Die Daten aller in unserer Klinik bis Mai 2019 durchgeführten BB-Implantationen wurden in einer retrospektiven Analyse unter Berücksichtigung der Krankengeschichte, Indikation, präoperativen Planung, Operation sowie der audiologischen Kurz- und Langzeitergebnisse ausgewertet. Ergebnisse Es wurden 32 BB-Implantationen bei 31 Patienten (MW 38, SD 22 Jahre, 5-74 J.), darunter 7 Pat. < 16 J., mit Schallleitungs- oder komb. Schwerhörigkeit, Ohrfehlbildung, nach mehrfachen Voroperationen oder bei SSD durchgeführt. In 4 Fällen erfolgte eine CROS (contralateral routing of signal)-Versorgung.

Bei 5 Patienten erfolgte simultan die Versorgung mit Epithesenankern. In 23 Fällen (72 %) erfolgte eine präoperative, dreidimensionale (3D) Planung („virtual surgery“). Die audiologischen Ergebnisse ergaben eine signifikante Hörverbesserung im Freifeld, (p < 0.0001), im Sprachverstehen (WRS, p <0.0001) und im Störschall (S0N0, p = 0,0018).

Schlussfolgerung Die Hörrehabilitation mittels BB ergab einen klinisch relevanten audiologischen Benefit. Angesichts der teils schwierigen korrekten anatomischen Platzierung der BB wird eine präoperative 3D Planung in kleinen und hypoplastischen Mastoiden, bei Kindern, nach multiplen Ohroperationen, in Fehlbildungen und bei simultaner Implantation von Epithesenankern empfohlen.



Publication History

Article published online:
10 June 2020

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