CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S217
DOI: 10.1055/s-0040-1711822
Abstracts
Otologie

Neue Erkenntnisse über die Hearing Performance von CI Patienten ein Jahr postoperativ anhand massenspektrometrischem Protein Profiling humaner Perilymphe

H Schmitt
1   MHH/HNO, Hannover
,
A Pich
2   MHH, Core Facility Proteomics, Hannover
,
A Warnecke
1   MHH/HNO, Hannover
,
N Prenzler
1   MHH/HNO, Hannover
,
M Durisin
1   MHH/HNO, Hannover
,
T Lenarz
1   MHH/HNO, Hannover
› Author Affiliations
 

Einleitung Die molekularen Vorgänge im Innenohr bei Innenohrschwerhörigkeit sind nach wie vor nicht vollständig aufgeklärt. Um aufzuklären ob die Protein-Zusammensetzung der Perilymphe (PL) neue Erkenntnisse über die individuelle Hearing Performance (HP) nach einer Cochlear Implantation (CI) liefern kann, wurden PL Proben bei CI entnommen und per Massenspektrometrie (MS) analysiert.

Methoden Humane PL Proben wurden intraoperativ bei CI-Operationen von Patienten mit unterschiedlichen Vorerkrankungen entnommen. Die PL Proteine wurden anhand der Shot-gun proteomics Methode identifiziert (Orbitrap Massenspektrometer, Thermo Fisher Scientific) und mittels Max Quant und Perseus Software quantifiziert und analysiert.

Ergebnisse In 75 PL Proben von 68 Patienten wurden 935 Proteine per MS identifiziert. Von 45 Patienten lagen die Ergebnisse von audiologischen Tests (HSM Satztest im Störschall 10 dB, n = 45; Freiburger Einsilbertest, n = 47) ein Jahr nach CI vor. Die Patienten konnten in 2 Gruppen eingeteilt werden, Patienten mit guter oder schlechter HP. In der Gruppe mit guter HP wurden 5 signifikant erhöhte Proteine identifiziert (z.B. Attractin und 2 in immunologische Prozesse involvierte Proteine). In der Gruppe mit schlechter HP wurden 6 signifikant erhöhte Proteine identifiziert (z.B. Myeloperoxidase und 2 Immunoglobulin heavy chains), was auf eine unterschiedliche Immunantwort in den beiden Gruppen hindeuten.

Schlussfolgerungen Durch die statistische Auswertung des PL Proteoms konnten signifikant erhöhte Proteine in beiden Patientengruppen identifiziert werden. Dadurch eröffnet sich eine neue Möglichkeit anhand einer PL Proteom Analyse Aussagen zur Pathophysiologie der Hörstörung sowie Vorhersagen über die individuelle HP von Patienten nach einer CI treffen zu können.

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Article published online:
10 June 2020

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