Systematische Literaturrecherche und Metaanalyse zur Evaluation der endolymphatischen Shunt-Operation bei Patienten mit Morbus MeniÖ¨re

Einleitung Bei Versagen der konservativen Therapie des M. MeniÖ¨re kann ein chirurgischer Eingriff in Form einer endolymphatischen Shunt-Operation (ELS) in Erwägung gezogen werden. Ziel dieser Arbeit ist u.a. die Evaluation der Therapiequalität dieses funktionserhaltenen Verfahrens bei Patienten mit M. MeniÖ¨re anhand einer systematischen Literaturrecherche und Metaanalyse auszuwerten. Methoden: Das allg. Vorgehen dieser systematischen Auswertung orientierte sich an den Leitlinien der Cochrane Collaboration und des PRISMA-Schemas. Die Literaturrecherche wurde in PubMed, Embase und Central für Studien im Veröffentlichungszeitraum von 1985 bis 2019 durchgeführt. Einschlusskriterien waren die Einstufungskategorien nach den AAO-HNS Leitlinien von 85/95 und die Qualität der aufgeführten Daten. Die Datenextraktion fand für die Endpunkte PTA-Hörprüfung, Sprachaudiometrie, Schwindel und Funktionsprüfung statt. Im Zuge der Metaanalyse wurden die gewichteten Effektschätzer für jene Endpunkte ermittelt.

Ergebnisse In der Literaturrecherche wurden aus 459 Studie 14 relevante herausgefiltert, die alle Endpunkte abdecken. Unter eingeschränkter Datenqualität und -verfügbarkeit sind die Aussagen der Metaanalyse als relativ zu betrachten. Die Metaanalyse zeigt eine Verbesserung der Funktionsprüfung, sowie eine Verringerung der Schwindelbeschwerden auf. Eine beobachtbare postop. Verschlechterung anhand der PTA-Hörprüfung wird nach AAO-HNS als „klinisch nicht signifikant“, eine Verschlechterung in der Sprachaudiometrie hingegen als „klinisch signifikant“ eingestuft.

Schlussfolgerung Die ELS wird nach Maßgabe der Metaanalyse als effektiv für die Behandlung des M. MeniÖ¨re eingestuft und kann den natürlichen Verlauf des Hörvermögens in der PTA-Hörprüfung nicht wesentlich beeinflussen.

Poster-PDF A-1866.PDF

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Article published online:
10 June 2020