CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S228
DOI: 10.1055/s-0040-1711856
Abstracts
Otologie

Postoperative Lebensqualität und funktionelle Langzeitergebnisse bei 72 Patienten mit Morbus Menière nach Saccotomie

I Stoycheva
1   Klinikum der Universität München, München
,
J Spiegel
1   Klinikum der Universität München, München
,
M Canis
1   Klinikum der Universität München, München
,
F Ihler
1   Klinikum der Universität München, München
› Author Affiliations
 

Einleitung Morbus MeniÖ¨re (MD) ist eine chronische Innenohrerkrankung, welche durch rezidivierende Drehschwindelattacken und fluktuierende Ohrsymptome gekennzeichnet ist. Neben einer medikamentösen Basistherapie gibt es operative Behandlungsverfahren wie Eingriffe am Saccus endolymphaticus. Ziel des vorliegenden Projekts war es, Komplikationsraten, funktionelle Langzeitergebnisse und postoperative Lebensqualität von Patienten nach erfolgter Saccotomie zu untersuchen.

Zielsetzung Es erfolgte eine retrospektive Analyse konsekutiver Patienten, bei denen im Zeitraum von 2004 bis 2019 auf Grund von MD eine Saccotomie durchgeführt wurde.

Ergebnisse Insgesamt wurden 72 Patienten in die Analyse eingeschlossen, die ein Alter von 56,1±13,7 Jahren und einen Nachbeobachtungszeitraum von 17,3±17,5 Monaten aufwiesen. 64,9 % (n = 37) gaben postoperativ weniger bis keine Schwindelanfälle an. 18 Patienten (25,0 %) erhielten postoperativ eine weitere, nicht-ablative Therapie (Betahistin, Re-Saccotomie, Dexamethason intratympanal) und 9 ein ablatives Verfahren (Gentamycin intratympanal, Labyrinthektomie). Zur Untersuchung der cochleären und vestibulären Funktionen konnten Ergebnisse von 57 (79,2 %) Patienten ausgewertet werden, dabei zeigten sich kaum Unterschiede. Nach WHO-Kriterien (AC-PTA4 = 0,5; 1; 2; 4 kHz) betrug das mittlere Hörvermögen präoperativ 63,3±1,3 vs. postoperativ 68,0±22,9. Hinsichtlich einer Hörrehabilitation wurden 21 Patienten mit einem Cochlea Implantat versorgt, davon 15 Fälle simultan zur Saccotomie.

Schlussfolgerung Der Eingriff am Saccus endolymphaticus bietet eine nicht-ablative Therapiemöglichkeit zur Besserung der Lebensqualität, geht mit einer geringen Komplikationsrate einher und kann bei fehlendem Ansprechen anderer nicht-ablativer Therapieoptionen eingesetzt werden.

Poster-PDF A-1779.PDF



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Article published online:
10 June 2020

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