CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S230
DOI: 10.1055/s-0040-1711863
Poster
Otologie

Klinische Studie zur Evaluierung von Tinnitussupression mittels Elektrostimulation zur Entwicklung eines Mittelohrimplantates im Rahmen des INTAKT-Verbundprojektes

J Vater
1   Charité Berlin, Berlin
,
A Szczepek
1   Charité Berlin, Berlin
,
S Gräbel
1   Charité Berlin, Berlin
,
U Reich
1   Charité Berlin, Berlin
,
FC Uecker
1   Charité Berlin, Berlin
,
B Mazurek
1   Charité Berlin, Berlin
,
H Olze
1   Charité Berlin, Berlin
› Author Affiliations
 

Hintergrund Die Idee einer Elektrostimulation zur Behandlung des Tinnitus wurde schon vor längerer Zeit beschrieben, jedoch ist die Umsetzung bislang an der Entwicklung klinisch anwendbarer Systeme gescheitert. Gefördert durch das BMBF ist das Ziel des Projektes INTAKT die Entwicklung, Fertigung, Charakterisierung und präklinische Evaluierung einer neuen Generation von aktiven, vernetzten Implantaten.

Methoden In dieser interventionellen prospektiven klinischen Studie wurden bisher 48 Patienten mit chronischem Tinnitus einbezogen. Während der Studie wurden die Patienten an drei aufeinanderfolgenden Terminen mit einer Elektrode im Gehörgang elektrisch stimuliert. Die verwendeten elektrischen Leitungsfrequenzen betrugen 100 Hz oder 1000 Hz mit einer 10 minütigen Stimulationsdauer. Vor und nach der Stimulation wurde eine visuelle Analogskala verwendet, um die Tinnituslautstärke und die Belastung durch den Tinnitus subjektiv zu messen.

Ergebnisse 17 Studienteilnehmer berichteten von einer Unterdrückung des Tinnitus, die zwischen wenigen Minuten und mehreren Stunden anhielt. Bei 29 Patienten zeigte sich keine Veränderung der Tinnituslautstärke. Bei 4 kam es zu einer kurzzeitigen Verstärkung des Tinnitus.

Zusammenfassung Unsere laufende Studie unterstützt die Machbarkeit der Verwendung elektrischer Stimulation zur Unterdrückung von Tinnitus. Die erhaltenen Ergebnisse bilden die Grundlage für weitere Untersuchungen und weisen darauf hin, dass eine individuelle Stimulation patientenspezifisch möglich ist.



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Article published online:
10 June 2020

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