Möglichkeiten der endoskopischen Ohrchirurgie - Beleuchtung von Vorteilen und Nachteilen einer alternativen Operationstechnik

Einleitung Die Verwendung des Operationsmikroskops ist als Standard in der Ohrchirurgie seit Jahrzehnten etabliert. Dennoch gibt es Einschränkungen des mikroskopischen Operierens. Eine Limitierung stellt z.B. die ausschnitthafte Visualisierung des Operationssitus dar. Ein endauraler oder retroaurikulärer Zugang ist fast immer Voraussetzung für den Eingriff. Mit der transmeatalen endoskopischen Technik eröffnen sich minimal-invasive operative Möglichkeiten mit verbesserter Visualisierung des Operationssitus. Methode: Die Vor- und Nachteile der endoskopischen Ohrchirurgie werden anhand von intraoperativen Fallbeispielen im Vergleich mit der mikroskopischen Technik dargestellt. Ergebnis: Die endoskopische Technik ermöglicht sowohl die vollständige Übersicht über das gesamte Mittelohr als auch eine sehr gute Detaildarstellung einzelner Teilbereiche. Zusätzlich können mikroskopisch nicht einsehbare Regionen dargestellt werden. Dabei ist eine hohe Flexibilität bezüglich Sichtwinkel, Bildausschnitt und Bildvergrößerung gegeben. Vorteile bestehen auch in der geringeren Gewebstraumatisierung und einer hohen Patientenzufriedenheit durch fehlende Naht und postoperative Narben. Die Notwendigkeit der einhändigen Operation und die räumliche Begrenzung für Endoskop und Instrumentarium durch den Gehörgang stellen zunächst eine Beeinträchtigung im Vergleich zur mikroskopischen Technik dar.

Schlussfolgerung Die transmeatale endoskopische Technik stellt eine sinnvolle Erweiterung der Methodik in der Mittelohrchirurgie dar, welche in Abhängigkeit der intraoperativen Anforderungen alternativ oder als Ergänzung zum Operationsmikroskop angewendet werden kann.

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Article published online:
10 June 2020