CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S237
DOI: 10.1055/s-0040-1711884
Abstracts
Otologie

Das Cholesteatom der Felsenbeinspitze: Resektion über einen infracochleären Zugang

T Jakob
1   Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert- Ludwigs-Universität Freiburg, Deutschland, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Freiburg
,
S Arndt
1   Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert- Ludwigs-Universität Freiburg, Deutschland, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Freiburg
,
A Aschendorff
1   Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert- Ludwigs-Universität Freiburg, Deutschland, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Freiburg
,
R Beck
1   Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert- Ludwigs-Universität Freiburg, Deutschland, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Freiburg
,
A Knopf
1   Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert- Ludwigs-Universität Freiburg, Deutschland, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Freiburg
,
M Ketterer
1   Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert- Ludwigs-Universität Freiburg, Deutschland, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Freiburg
› Author Affiliations
 

Einleitung Die häufigste Lage von Cholesteatomen ist epitympanal. Infracochleär gelegene Cholesteatome der Felsenbeinspitze sind eine Rarität. Anatomisch ist hier die Lage des Cholesteatoms zwischen Cochlea und Arteria carotis interna (ACI) für den Chirurgen eine Herausforderung und erfordert eine intensive Patientenaufklärung bezüglich des Risikos der Ertaubung und des Blutungsrisikos.

Fallschilderung Ein 39-jähriger Patient stellte sich mit persistierender Otorrhoe bei Z.n. dreimaliger Tympanoplastik alio loco bei Cholesteatom vor. In der CT Felsenbein zeigte sich eine Weichteilformation der Felsenbeinspitze mit Kontakt zur ACI und Vena jugularis interna. Eine MRT mit Cholesteatomsequenz (HASTE-Sequenz) erhärtete den Verdacht auf ein Cholesteatom der Felsenbeinspitze. Ergebnisse Nach Falldiskussion in der interdisziplinären Schädelbasiskonferenz erfolgte die Empfehlung zur navigierten, infracochleären Resektion nach vorherigem Okklusionsversuch der ACI. Über ein kombiniertes mikroskopisch-endoskopisches Verfahren konnte das Cholesteatom unter Zuhilfenahme eines Navigationspointers nach vorheriger Anlage einer Radikalhöhle komplett entfernt werden. Die Hörrehabilitation erfolgte über eine TORP. Postoperativ zeigte das Innenohr nahezu eine Normakusis mit minimaler Schallleitungskomponente. Schlussfolgerung Neben dem transmeatal infracochleären Zugangsweg zur Felsenbeinspitze kann diese prinzipiell auch transkraniell, transmastoidal, transsphenoidal oder translabyrinthär erreicht werden, abhängig von der jeweils exakten Lage des zu erreichenden Prozesses. Diese Zugangswege können auch zur Probenentnahme genutzt werden bei unklaren Prozessen der Felsenbeinspitze, wobei der transmeatale, infracochleäre Zugang hierbei mit dem geringsten Morbiditätsrisiko einhergeht.



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Article published online:
10 June 2020

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