CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S238
DOI: 10.1055/s-0040-1711888
Abstracts
Otologie

Neue Indikationen für bioaktives Glas (S53P4) in der Mittelohrchirurgie

Jörg Langer
1   AMEOS Klinikum Halberstadt, Klinik für HNO-Heilkunde, Halberstadt
,
W Pethe
1   AMEOS Klinikum Halberstadt, Klinik für HNO-Heilkunde, Halberstadt
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In den letzten Jahren hat sich S53P4(BonAlive®) als Obliterationsmaterial für offene Mastoidhöhlen als alloplastisches Material bewährt.

An der HNO-Klinik in Halberstadt wurde S53P4 bisher in mehr als 180 Fällen verwendet. Im Vordergrund standen dabei zunächst die Obliteration offener Mastoidhöhlen und die Implantation von aktiven Mittelohrimplantaten und Cochlea Implantaten.

Mittlerweile wird S53P4 auch bei chronischer Mastoiditis und in der Cholesteatomchirurgie bei CWU-Operationen eingesetzt.

Seit 2018 erfolgten bei 14 Patienten insgesamt 15 Operationen zur Mastoidobliteration. Bei 8 Patienten erfolgte die Obliteration im Rahmen einer CWU-Cholesteastom-OP, bei 4 Patienten erfolgte die Obliteration bei chronischer Mastoiditis, eine Patientin wurde bei granulierender Mastoiditis bei Mantelzellymphom bds. obliteriert.

Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit beträgt aktuell 6 Monate.

Von 3 Patienten nach Cholesteatom-Operation liegen erste Ergebnisse im Rahmen der Nachsorge vor. Es besteht kein Anhalt für Rezidivcholesteatom, die Paukenabdeckung stellt sich jeweils intakt dar, insbesondere findet sich keine epitympanale Retraktion.

Von 4 Patienten, die bei chronischer Mastoiditis eine Mastoidobliteration erhielten, sind drei beschwerdefrei. Eine Patientin erhielt bei Rezidiv eines Paukenergusses eine T-Tube-Einlage. In diesem Fall liegt ein vollständiger traumatischer Verschluss des epipharyngealen Tubenostiums vor.

Eine Patientin mit Mantelzelllymphom befindet sich in regelmäßiger Kontrolle. Aktuell sind keine weiteren operativen Maßnahmen geplant.

S53P4 eignet sich aufgrund seiner antibakteriellen Eigenschaften als Obliterationsmaterial in der Mittelohrchirurgie. Bei regelrechtem Einsatz können Rezidivatelektasen verhindert werden. Weitere Kontrollen sind indiziert.

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Article published online:
10 June 2020

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