CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S327
DOI: 10.1055/s-0040-1711922
Abstracts
Pädiatrische HNO-Heilkunde

Intrazerebrale Abszesse nach Adenotonsillotomie

B Sommer
1   UKGM, Standort Gießen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Gießen
,
G Wolf
1   UKGM, Standort Gießen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Gießen
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Einleitung Die Adenotomie allein oder in Kombination mit der Tonsillotomie/Adenotomie ist im Alltag der HNO-Ärzte eine sehr häufig durchgeführte Operation. Intrazerebrale Abszesse nach Adenotonsillotomie sind eine sehr seltene Komplikation. Diese Komplikation ist für die Patienten lebensbedrohlich und muss zeitnah erkannt und behandelt werden.

Falldarstellung Ein 4-jähriges Mädchen wurde uns vom niedergelassenen Kollegen vorgestellt. Fünf Tage vor der Erstvorstellung erfolgte alio loco eine Adenotonsillotomie. Am 2. postoperativen Tag kam es zur Schwellung der Augenlider links. Aufgrund der progredienten Beschwerden erfolgte am 3. postoperativen Tag die ambulante Vorstellung beim Ophtalmolgen. Die Patienten erhielt antibiotische Augentropfen. Bei weiter zunehmender Schwellung und subfebriler Temperaturen erfolgte am 4. postoperativen Tag die erneute ophtalmologische Vorstellung. Es wurde eine orale antibiotische Therapie eingeleitet. Am 5. postoperativen Tag erfolgte die erstmalige Vorstellung in unserer Ambulanz.

Diagnostik Es zeigte sich ein somnolentes Kind mit einer ausgeprägten Phlegmone des linken Auges. Aufgrund des schlechten Allgemeinzustandes wurde umgehend eine Computertomographie des Schädels und der Nasennebenhöhlen durchgeführt. Hier konnte eine akute Sinusitis mit orbitaler Beteiligung ausgeschlossen werden. Jedoch zeigten sich mehrere intrazerebrale Abszesse, sowie eine Ablösung der Retina Therapie Durch die Kollegen der Neurochirurgie erfolgte noch am Tag der Aufnahme die Punktion eines Abszess zur Keimgewinnung. Mikrobiologisch konnten Streptococcus intermedius nachgewiesen werden. Es wurde eine breite antibiotische Therapie eingeleitet. Es erfolgte die mehrfache Kontrollbildgebung mittels MRT, hier zeigten sich die Abszesse im Verlauf regredient.

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Article published online:
10 June 2020

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