CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S333-S334
DOI: 10.1055/s-0040-1711927
Poster
Phoniatrie / Pädaudiologie

Die Läsion des Ramus externus des N. laryngeus superior (RENLS) - eine seltene Komplikation nach Schilddrüsenintervention

P Della Janna
1   Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie, Frankfurt/M.
,
D Hirth
1   Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie, Frankfurt/M.
,
T Stöver
2   Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Frankfurt/M.
,
S Kramer
1   Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie, Frankfurt/M.
› Author Affiliations
 

Einleitung Zu einer Stimmstörung nach Schilddrüsenintervention kann es neben Lähmungen des N. laryngeus recurrens auch durch Läsionen des Ramus externus des N. laryngeus superior (RENLS) kommen. Die Diagnose einer RENLS-Läsion ist nicht leicht zu stellen und wird häufig übersehen.

Methodik zwei von uns untersuchten Patienten stellen wir die homogene Befundkonstellation dar: Die Anamnese, der klinische, laryngoskopische und stroboskopische Befund sowie die Stimmbeurteilung sind typisch für eine RENLS-Läsion.

Ergebnisse Patienten stellten sich nach Schilddrüsenoperationen in unserer Klinik vor. Klinisch zeigt sich eine Dysphonie mit Verlust der Stimmhöhe und Lautstärke sowie einer frühen Stimmermüdung. Laryngoskopisch zeigt sich eine kurze, dicke und schlaffe Stimmlippe auf der betroffenen Seite, die im Niveau tiefer zu stehen scheint. In der Stroboskopie ist die Amplitude vergrößert. Eine Glottisinsuffizienz zeigte sich bei einem Patienten als ovalärer Spalt, bei dem anderen als posteriores Dreieck. Die grobe Stimmlippenbeweglichkeit war bei beiden Patienten erhalten.

Diskussion präziser Kenntnis der Erkrankung und genauer Betrachtung der klinischen, laryngoskopischen und stroboskopischen Befunde sowie der Anamnese, ist die Diagnose einer RENLS-Läsion nicht schwer zu stellen. Die Therapie allerdings ist schwierig. Eine Stimmtherapie kann die Leistungsfähigkeit der Stimme zwar verbessern aber führt in vielen Fällen jedoch nicht zu einem für den Patienten befriedigenden Ergebnis. Eine operative Therapie (z.B. Cricothyroidapproximation) hat sich bis heute nicht etabliert. Wichtig ist deshalb die präoperative Aufklärung über das Risiko einer RENLS-Läsion.



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Article published online:
10 June 2020

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