CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S345
DOI: 10.1055/s-0040-1711947
Abstracts
Rhinologie

Embolisation von Sinus cavernosus-Fisteln mittels transorbitalem Zugang mit Darstellung der Vena ophthalmica

Sophie A. L. Schacht
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Homburg/S.
,
W Reith
2   Universitätsklinikum des Saarlandes, Neuroradiologie, Homburg/S.
,
U Yilmaz
2   Universitätsklinikum des Saarlandes, Neuroradiologie, Homburg/S.
,
B Schick
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Homburg/S.
,
M Linxweiler
2   Universitätsklinikum des Saarlandes, Neuroradiologie, Homburg/S.
› Institutsangaben
 

Einleitung Die Sinus cavernosus-Fistel bezeichnet eine Gefäßanomalie im Sinne einer Fehlverbindung zwischen Arteria carotis interna und dem Sinus cavernosus. Etablierte Methoden zum Verschluss der Fistel sind zum einen der mit einer vergleichsweise hohen Komplikationsrate verbundene transtemporale Zugang und zum anderen die kathetergestütze Embolisation über die Leiste, welcher sich bei schwierig zugänglichen Fisteln als frustran darstellen kann. Im Folgenden wird der transorbitale Zugang mit Darstellung der V. ophtalmica superior und nachfolgender Embolisation der Fistel mit der bisher zweitumfangreichsten publizierten Fallserie als alternativer Zugangsweg vorgestellt.

Methoden Es wurden 10 Patienten retrospektiv betrachtet. Bei klinisch auffälliger Symptomatik erfolgte die Bildgebung mittels cMRT, sowie in 5 F ällen durch eine ergänzende MR-Angiographie. In allen 10 Fällen erfolgte eine konventionelle Angiographie ohne Embolisationsmöglichkeit sowie eine transorbitale Darstellung der V. ophthalmica superior, in 9 Fällen mit nachfolgender Embolisation.

Ergebnisse Ein erfolgreicher transorbitaler Zugang mit Darstellung der V. ophthalmica superior gelang in allen 10 Fällen. In 9 Fällen konnte eine Katheterisierung mit Teil- bzw. kompletter Embolisation der Sinus cavernosus-Fistel erreicht werden, in einem Fall kam es zu einer Spontanthrombosierung. Postoperative Komplikationen traten nur in einem Fall bei einer multimorbiden Patientin auf.

Schlussfolgerung Der transorbitale Zugang mit Darstellung der V. opthalmica superior stellt bei frustraner kathtergestützter Embolisation einer Sinus cavernosus-Fistel via Leiste eine Alternative zum transtemporalen Zugang mit hohen Erfolgsraten und geringer Morbidität dar.

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Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
10. Juni 2020

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