CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S373-S374
DOI: 10.1055/s-0040-1711985
Abstracts
Schlafmedizin

Kann die erste Polygraphie nach Versorgung mit der oberen Atemwegsstimulation bei obstruktiver Schlafapnoe den weiteren Therapieverlauf voraussagen?

K Hasselbacher
1   Universitätsklinikum Schleswig Holstein, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Lübeck
,
N Abrams
1   Universitätsklinikum Schleswig Holstein, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Lübeck
,
S Jeschke
1   Universitätsklinikum Schleswig Holstein, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Lübeck
,
A Steffen
1   Universitätsklinikum Schleswig Holstein, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Lübeck
› Author Affiliations
 

Als Therapiekonzept bei obstruktiver Schlafapnoe hat sich bei PAP-Therapieversagen die Behandlung mit der selektiven oberer Atemwegsstimulation (sUAS) etabliert. Der üblichen Therapieempfehlung, eine polysomnographische (PSG) Feinjustierung 2 Monate nach Implantation durchzuführen, steht die begrenzte Verfügbarkeit und Latenz von Schlaflaboren sowie die zunehmende Einbindung weit entfernt wohnender Patienten entgegen.

In den vergangenen 2 Jahren erfolgte daher zunächst eine Polygraphie (M2 HST) zur Entscheidung der weiteren Einstellungsmöglichkeiten. Deren Rückschlüsse auf den weiteren Versorgungsverlauf fehlen bislang.

In einer retrospektiven Untersuchung wurden 43 Patienten mit einer sUAS eingeschlossen, sofern die M2 HST und die Halbjahresergebnisse (M6) vorlagen. Zum 2 Monatszeitpunkt wurde die Stimulationsamplitude im Vergleich zur Aktivierung um 0.6 ± 0.7 Volt angehoben, wobei 72 % der Patienten (21/29) eine höhere Amplitude als bei Inbetriebnahme zeigten.

Beim M2 HST erfüllten 49 % der Patienten (21/43) die sog. Sher-15 Kriterien (AHI Reduktion um mindestens 50 % auf 15/h) mit einem durchschnittlichen AHI von 6,8 ± 3.5/h, während die restlichen Patienten einen AHI von 19.8 ± 15.5/h hatten.

Für die Sher-15 Gruppe konnte bis zur M6 meist die bisherige Einstellung beibehalten werden (62 %). Für den Rest war eine DISE unter Stimulation und/oder eine Umprogrammierung nötig (72 %).

Etwa 50 % der Patienten wiesen bereits bei M2 HST und vor der PSG gute AHI-Werte auf.

Sofern Erfahrungen mit den üblichen Therapiepfadeinstellung vorhanden sind und bei unzureichendem Therapieansprechen individualisierte Entscheidungen getroffen werden, kann eine M2 HST eine ressourcenschonende Vorstufe der Therapieeinstellung einer sUAS sein.

Poster-PDF A-1160.PDF



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Article published online:
10 June 2020

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